Mein Leben in Okayama mit Japan Classic

Reportage von

Hallo! Mein Name ist Mathilda, ich bin 18 Jahre alt und komme aus Potsdam. Ich lebe seit Mai 2022 in Japan, Okayama und mache ein 10 Monate Japan Classic Programm. Mein Schulleben, das Zusammenleben mit meinen Gastfamilien und meine Empfehlungen in Essen, Sightseeing und Japanese Culture werde ich hier mit euch teilen!

Ich verbringe meine 10 Monate im schönen Okayama, einer Präfektur in Westjapan gelegen zwischen Hiroshima und Osaka mit viel geschichtlichem Hintergrund und wunderschönen Orten wie Korakuen Garten, Okayama Castle und Kurashiki Bikanchiku. Okayama hat ca. 1,9 Millionen Einwohner und wird auch Land der Sonne genannt, da die Präfektur innerhalb ganz Japan die meisten Sonnentage hat. Das Foto zeigt die Landschaft bei meiner ersten Gastfamilie, die Natur ist wunderschön. Es gibt Berge und Reisfelder, vereint mit Schreinen, Tempeln und Schlössern und auf den nächsten Blick, wird es zur Großstadt mit Shopping Malls, Karaoke und unzähligen Cafés. 

An meinem ersten Tag hier, hat meine Gastfamilie ein sehr Japanisches Abendessen vorbereitet. Es gab Sashimi, also rohen Fisch wie Thunfisch und Tintenfisch zusammen mit der bekannten Miso Suppe und einem Reisgericht mit Edamame und Garnele. Der Tisch ist auch im Japanischen Stil tief gelegen, das heißt alle sitzen auf dem Boden. Zuerst war es komisch doch mittlerweile habe ich mich total daran gewöhnt. Zwei Hunde hat die Gastfamilie auch, Mikan und Konatsu! :)

Das ist meine Gastfamilie. Meine Gastschwester Rin, links von mir geht zusammen mit mir auf die Schule. Mit der Zeit, die wir zusammen verbracht haben, habe ich wirkliche eine Freundin fürs Leben gewonnen :) Die Gastfamilie war von Anfang an total herzlich und hat mich aufgenommen, wie als wäre ich Teil der Familie! Ich sehe sie wirklich wie meine 2. Familie, nur in Japan! Insgesamt haben die Gastfamilien mich an verschiedenste Orte mitgenommen, zum Beispiel einem Fußballspiel der Mannschaft von Okayama, aber auch auf Reisen nach Hiroshima, Tokio, Kyoto, Osaka und andere Präfekturen. Dafür bin ich wirklich dankbar! Bis jetzt konnte ich schon sooo viele verschiedene Seiten von Japan sehen. 

Das ist meine High School, Okayama Joto High School. Es gibt sie seit 1987. Ich bin im International Course, das heißt meine Klasse hat mehr Englisch Unterricht als andere, so wie auch “Global” Unterricht, mit jeweils Muttersprachlern aus Amerika oder England als Lehrer. Mein Schule beginnt um 8:45 Uhr und endet um 15:35 Uhr. Danach gibt es noch Homeroom, Club Aktivitäten oder man kann freiwillig in der Bibliothek lernen. Ich bin dem Kunst Club beigetreten und habe die Möglichkeit, jeden Tag außer Dienstag, dort an Projekten zu arbeiten. Im Moment male ich meistens mit Ölfarbe. Wenn ich nicht zum Club gehe, gehe ich entweder nach Hause oder bleibe noch in der Bibliothek und lerne dort. Meistens komme ich ca. um 6 oder 7 Uhr nach Hause, esse dann mit der Gastfamilie Abendbrot und verbringe Zeit mit allen zusammen, nehme ein Bad und schlafe dann irgendwann . ;)

So sieht der typische Klassenraum aus. Meine Klasse besteht aus 46 Personen! In meiner Klasse ist noch eine weitere Exchange-Schülerin, die aus Finnland kommt. :)

An diesem Tag gab es eine Performance auf dem Schulhof vom Kalligrafie Club. Bei Events wie diesem versammeln sich alle auf allen Gängen, um sehen zu können. :) Insgesamt bin ich sehr beeindruckt von den Clubs “Bukatsu” an Japanischen Schulen. Viele Schüler stecken wirklich viel Freizeit in ihre Clubaktivitäten und gehen teilweise auch am Wochenende zur Schule um zu üben. Ich denke, diese Clubs können unglaublich gut Talente von einzelnen fördern, zumal z.B. auch Sportclubs an Inter High Wettbewerben teilnehmen können, Wettbewerbe an denen Schulen aus ganz Japan teilnehmen. 

Die Japanische Kultur der “Bento” Lunch Box fasziniert mich bis heute. Meine Gastmutter macht mir hier jeden Tag eine liebevoll zubereitete Lunch Box, die meistens aus Reis, Gemüse und Salaten und auch ein wenig Fleisch oder Fisch besteht. Ich habe mich definitiv in diese Kultur Japans verliebt und plane auch in Deutschland mein eigenes Bento weiter zuzubereiten. :) 

Aber neben der selbst mitgebrachten Bento Box, gibt es auch eine Schul-Cafeteria mit Ramen und Udon im Angebot und natürlich Vending Machines (“jihanki” wie die meisten sie nennen.) Insgesamt in Japan, empfehle ich euch diese Automaten auszuprobieren. Im Winter gibt es auch warme Getränke und Suppen! <3

Nach der Schule oder am Wochenende ist dann Zeit um mit der Gastfamilie oder Freunden die verschiedenen Orte Japans zu entdecken. Ihr findet mich vermutlich entweder beim Sushi Essen, in Katzen Cafés, in Shopping Malls oder beim Karaoke. :))

Aber auch die Game Center sind ein Must-Go! Ihr könnt dort alle zusammen Mario Kart spielen oder versuchen süße Anime Plüschtiere zu gewinnen ;) Eine weitere Empfehlung ist “Gacha Gacha”, Automaten mit Kapsel-Spielzeugen und Figuren! 

Und “Purikura” darf auch auf keinen Fall fehlen! Ich finde, jeder muss diese Erfahrung gemacht haben, sich zusammen mit seinen Freunden in die Fotoautomaten reinzustellen und Fotos zu machen, auf denen man sich am Ende kaum wiedererkennt!! ;D Es macht wirklich viel Spaß und kostet meistens nur 500 Yen :)

Ich persönlich Interesse mich auch sehr für die Japanische Kultur, sowie auch Kimonos. Zusammen mit meinen Gastfamilien habe ich viele Chancen um zu den verschiedensten Orten zu gehen und über die Kultur, Japanische Geschichte und Sehenswürdigkeiten lernen zu können. Einmal durfte ich sogar zusammen mit der anderen Austauschstudentin meiner Schule bei einer Kimono Fashion-Show auf der Bühne stehen! 

Auf Ausflüge nach z.B. Hiroshima hat mich meine Gastfamilie auch mitgenommen! Ich rate jedem, der die Chance hat nach Japan zu gehen, das Hiroshima Friedensdenkmal vom Atomic Bomb Dome zu besuchen. 

Auch die kleine Insel Miyajima, die man nur mit dem Boot erreichen kann, bietet unglaublich schöne Ansichten wie den Itsukushima Schrein. 

Ebenfalls Tokio konnte ich mit dem Flugzeug und Shinkansen nochmal besuchen. Mit meiner Klasse war ich dort auf Klassenfahrt. :) 

Falls ihr in Tokio seid, geht auf jeden Fall nach Shibuya und in den Nintendo Store!! 

Japans Technologien und Städte sind atemberaubend, aber zumindest genau so sehr die traditionellen Tempel und Schlösser oder Gärten. Dieses Bild ist auf einem Sommerfestival entstanden. Dort gab es ein Light-Up Event in Okayama’s berühmten Korakuen Garten, wo viele mit einem Yukata (Sommerversion des Kimono) hingehen. Ich schätze diesen Teil von Japan sehr und durfte die Schönheit dieser Kultur spüren. :) 

Mir bleiben nun noch ca. 2 Monate bevor ich wieder zurück nach Hause gehe. Bis jetzt habe ich schon soo viel gesehen, lernen dürfen und Freunde fürs Leben getroffen. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen hier und gehe vermutlich als ein anderer Mensch nach Hause. 

Ein großes Dankeschön an meine Gastfamilie und Freunde hier in Japan, die mir so viel beigebracht haben und mich unterstützen! Und auch Danke an meine Eltern und die Organisationen, die es mir ermöglichen hier zu sein und diese Erfahrungen machen zu können! 

Danke fürs Lesen! :)