Homecoming ist in den USA viel mehr als nur ein Tanz. Bevor dieser nämlich kommt, müssen einige Schüler sogenannte Floats (Umzugswagen) bauen und danach präsentieren. Und auch ein Assembly findet in der Schule statt, wo die die Cheerleader tanzen und die Musikklassen ihre Projekte vorstellen können.
Einmal im Jahr wird an amerikanischen High Schools Homecoming gefeiert. Schon lange ist es nicht einfach nur ein Tanz mehr, sondern eine komplette Woche (meist Ende September, Anfang Oktober) mit vielen Veranstaltungen rund um das Thema der Feier. Ich habe dieses Event mit meiner Schule Arcadia High School in Scottsdale erleben dürfen.
Unser diesjähriges Motto war Festivals (Choachella, Ultra, Warped Tour und Country Thunder). In der Homecoming Week hatten wir Mottotage, in denen wir uns verkleiden mussten. Die Themen waren zum Beispiel Can't See Me Monday und Twin Tuesday.
Während der Woche mussten wir aber auch unsere Umzugswagen bauen. Jeder Jahrgang hatte dann sein Festivalmotto. Ich war ein Junior, sprich 11. Klasse und wir hatten das Ultra Festival (Techno). Den Umzugswagen haben wir dann von Montag bis Donnerstag nach der Schule bei einem Freund zu Hause gebaut. Als erstes mussten wir natürlich einen Plan entwickeln und alles selbst einkaufen mit unserem vorgegebenen Budget und dann ging es auch schon los....
Pünktlich am Donnerstag wurden wir auch schon fertig. Passend zum Thema Techno haben wir auch ein Mischpult und einen DJ gehabt, der während des Umzuges am Freitag aufgelegt hatte.
Am Freitag zum Homecoming Footballspiel wurden alle Wagen dann präsentiert, um einen Gewinner zu küren. Die Seniors (12. Klasse) hatten das Thema Choachella, die Sophomores (10. Klasse) hatten Warped Tour und die Freshmen (9. Klasse) hatten Country Thunder.
So wie jedes Jahr haben die Seniors natürlich gewonnen, gerechtfertigt oder nicht steht hier mal im Hintergrund.
Das coolste an der Woche allerdings war Donnerstag Nacht, wo wir auf unsere "Floats" aufpassen mussten, da manche versuchten, sie kaputt zu machen. Da wir unseres in einem großen Haus gebaut haben, hatten wir zum Glück auch ein Pool. Gegen 1 Uhr nachts kamen auch die, aus den anderen Jahrgängen zu uns, um eine Poolparty zu veranstalten. Gegen halb 3 Uhr sind alle wieder gegangen. Allerdings kamen die Seniors schon um halb 4 Uhr wieder, um uns mit Wasserpistolen nass zu machen. Danach sind wir alle gemeinsam zu den Sophomores, um diese nass zu spritzen und danach schließlich zu den Jüngsten, die Freshmen. Die Seniors sind mit uns dann zur Schule gefahren, wo uns Aufgaben gestellt wurden (zum Beispiel ununterbrochen tanzen). Zum Schluss haben wir dann alle auf dem Footballfeld meditiert und Fotos gemacht. Um 5 Uhr sind wir dann frühstücken gefahren und um 7 Uhr dann am Freitag zur Schule (ohne eine Sekunde Schlaf).
Am Freitag war das Motto "School Spirit", also Schulshirts oder wenigstens die Schulfarben rot und blau. Wir Austauschschüler haben dann endlich unsere ersten Schulshirts bekommen, die wir auch gleich stolz angezogen haben. Unsere Chaos Corner T-Shirts werden jedes Jahr neu gemacht und von Sponsoren, wie Mc Donalds, finanziert.
An diesem Tag gab es in der Schule auch ein Assembly: dabei versammelt sich die komplette Schule in der Sporthalle: die Cheerleader tanzen, die Marschkapelle spielt und die Footballmannschaft muss auch auftreten. Das Lustige: die Jungs aus dem Footballteam mussten auch tanzen!!!
Völlig übermüdet sind wir dann am Freitag nach der Schule zur Umzugsparade mit unseren Wagen. "Zum Glück war es ja nicht so heiß"!!!
Von dort aus ging es dann gleich wieder zur Schule, wo das wichtigste Footballspiel stattfand: das Homecomingspiel! Die Marschkapelle hatte einen großen Auftritt während der Halbzeit und alle unsere Schüler waren in den Arcadiafarben, aber auch gleichzeitig passend zu dem Motto gekleidet.
An dem Abend wurde auch eine Fotoecke eingerichtet, wo ich mich mit meinen Freunden fotografiert lassen habe. Eine wirklich schöne Erinnerung.....
Am Ende des Tages sind wir wahrscheinlich alle komplett übermüdet, aber trotzdem zufrieden, ins Bett gefallen.