On the way to wonderland - Mein Weg ins Ausland

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Guest

Hier könnt ihr den 1. Teil meines "Auslandtagebuchs" lesen :)
Ich bin zurzeit für ein halbes Jahr in Kapstadt und werde wann immer ich Zeit habe versuchen hier etwas hochzuladen weil ich einfach gerne schreibe und mich riesig freuen würde wenn ich es schaffe das ein paar von euch auch nach Kapstadt gehen, denn das ist eindeutig der Platz, an dem ich gerne für immer bleiben würde.

Hier könnt ihr den 1. Teil meines "Auslandtagebuchs" lesen :)

Ich bin zurzeit für ein halbes Jahr in Kapstadt und werde wann immer ich Zeit habe versuchen hier etwas hochzuladen weil ich einfach gerne schreibe und mich riesig freuen würde wenn ich es schaffe das ein paar von euch auch nach Kapstadt gehen, denn das ist eindeutig der Platz, an dem ich gerne für immer bleiben würde.

Hallo erstmal und schön das du dich tatsächlich entschlossen hast durch einen langweiligen Text zu scrollen :)

Naja, ich hoffe eigentlich das euch meine Reportage nicht langweilt, aber wir werden sehen :D


Ich weiß nicht wie es für euch ist, aber für mich ist die Welt wie ein Puzzle, und immer wenn ich ein neues Land besucht habe, kann ich ein neues Teil hinzufügen und mir ein bisschen besser vorstellen wie unsere Welt tatsächlich aussieht.

Ich liebe es zu reisen und neue Sachen zu entdecken, habe es schon immer geliebt.

Angefangen mit der Welten bummelei habe ich im Alter von drei Jahren, ich weiß bis heute genau wie ich nach einer Woche Urlaub auf Mallorca auf dem Hotelbett saß, mit meinen Puppen und dem Koffergurt Flugzeug gespielt habe und immer wie gefragt habe "Oma, müssen wir wirklich schon gehen?".

Seit dem hat sich nicht viel verändert, außer vielleicht, dass meine Puppen in einem Karton auf dem Dachboden liegen.

In der 6. Klasse habe ch mit ein paar Freunden in unserer Schule eine Auslage von Heften einer Organisation die Schülern Reisen ins Ausland anbietet, sie waren übrig geblieben von den höheren Klassen.

Nachdem ich durch dieses Heft geblättert hatte war klar: Das will ich machen!

Zum ersten Mal mit meinen Eltern drüber gesprochen habe ich erst Jahre später, die Antwort war meiner Mutter war klar: "Nein."

Nicht, weil sie mir diese Erfahrung nicht gönnen wollte, sondern weil sie sich einfach nicht vorstellen kann, ihre Tochter für eine so lange Zeit herzugeben.

Doch zum Glück hat mein Vater mich immer unterstützt, da er es wichtig findet, dass ich ein gutes Englisch spreche.

Doch dann ist das Thema doch wieder eher in den Hintergrund gerückt, wir hatten abgemacht, dass ich in der 11. Klasse für einige Zeit ins Ausland gehe und in der 9. muss man darüber dann eig ehrlich nicht planen, oder zumindest bin ich nicht so vorrausschauend.

Und dann haben in der Schule auf einmal die Vorträge über die Oberstufe angefangen und meine Mutter und ich haben gemerkt, dass es vielleicht doch besser ist, schon in der 10. Klasse zu gehen, weil der Unterrichtsstoff nicht so wichtig ist.

Von da an ging alles ganz schnell und Problemlos:

In der letzten Sommerferienwoche habe ich letztendlich tatsächlich mal meine Bewerbung abgeschickt, einen Monat später hatte ich mein Vorstellungsgespräch und nachdem ich das endgültige Bewerbungsformular eingeschickt habe war es klar, ich fliege im Januar nach Kapstadt.

Viel schwieriger war die Wahl des Landes.

Ich wollte in ein englisch sprachiges Land, da mein französisch eher dürftig ist und mir jedes Jahr wiede den Zeugnisschnitt versaut.

Aber nicht in die USA, nach Kanada (wo meine Mutter mich wegen der hohen Sicherheit gerne gehabt hätte...) oder Great Britain (was selbst meine Mutter zu langweilig für mch fand) - da geht jeder hin, außerdem ist es kalt, und ich war noch nie ein großer Fan von Schnee wenn ich nicht gerade im Skiurlaub bin.

Erst war mein Traum Neuseeland, aber das war meinen Eltern zu weit weg.

Dann habe ich von dem Bruder einer Freundin von mir erfahren, dass er damals für drei Monate nach Südafrika, Kapstadt gegangen ist und er es dort geliebt hat, Kapstadt ist außerdem warm und dort ist im Januar Sommer, also war klar wo ich hin möchte.

Nachdem man uns erzählt hatte, das die Gastfamilie oftmals erst etwa zwei Wochen vorher feststeht, war ich ziemlich überrascht, als ich bereits Anfang Dezember erfahren habe mit wem ich leben werde, und ich war so unbeschreiblich glücklich - sie war ganz anders als das, worauf mich gls eingestellt hat.

SIe waren wie ich - weiß, nettes großes Haus mit Pool, ich habe mein eigenes Zimmer und zwei Gastschwestern, 16 (mittlerweile 17) & 13.

Das Foto ist leider schon etwas älter, aber das einzige was ich habe mit "meiner" ganzen Familie.

Als es dann endlich losging, nachdem ich meinen Koffer etwa 20mal ein und wieder ausgepackt habe und bis heute nicht weiß, wie dass das Gewicht verändern kann, was es aber glücklicherweise getan hat (Newton oder wie dieser Wissenschaftler hieß hat hat doch nicht immer recht...) sind wir zum Flughafen gefahren, ich war nicht einmal aufgeregt, wollte nur gerne Wissen warum das blöde Flugzeug schon um sechs Uhr morgens abfliegt.

Meine beste Freundin war mit dabei, aber der Abschied war für uns alle schnell und schmerzlos, wir waren pünktlich, haben die Koffer abgegeben und in aller Ruhe gefrühstückt, bis ich dann um viertel vor sechs tatsächlich mal eingechekct habe, meine Mutter hat ein bisschen geweint, aber ich war einfach nur glücklich, dass es jetzt losgeht. - und bei diesem letzten Eindruck ist es mir wohl kaum zu verdenken, dass ich den Gedanken weit weg in die Sonne zu fliegen und ein paar Monate nicht zurückzukommen ziemlich verlockend fand.

In Amsterdam habe ich innerhalb der dreistündigen Wartezeit auf den nächsten Flug dann die anderen fünf die mit mir fliegen sollten getroffen, und war beruhigt - nicht so streberhaft wie die auf dem ersten Meeting in Hamburg, ich hatte schon Angst das ich 11 Stunden neben einem Mädchen mit Buchdicken Brillengläsern sitze die mir von ihrem letzten 1.0 Durchschnitt erzählt und wie viel sie schon über das neue Land gelernt hat, das einzige was ich über Südafrika vorher wusste ist, dass die Stadt "Kapstadt" heißt, weil sie am Kap der guten Hoffnung liegt, das dort der Tafelberg ist und wie warm es dort gerade ist.

Der Flug war einfach nur langweilig, ich hatte erwartet, dass zumindest die Aufregung langsam steigt, oder zumindest mal kommt, aber nichts.

Und ein Flugzeug, dass nur englische Filme mit Niederländischen Untertiteln hat ist auch nicht wirklich unterhaltsam.

Ich habe nichts gegen englische Filme und Serien...aber mit den Untertiteln hab ich kaum noch was verstanden...es sei denn ich hatte die Augen zu, was beim Fernsehgucken nicht unbedingt das wahre ist.

Doch als wir dann letztendlich mal gelandet sind, nach gefühlten drei Tagen, war die Aufregung dann plötzlich da.

Und die Tatsache, dass wir ganz hinten saßen und als letztes rauskamen und zu sechst waren, so dass jeder jeden noch hibbeliger gemacht hat, hat dabei echt nicht geholfen.

Das einzige was noch in meinem Kopf vorging war über die Gastfamilie.

Werde ich sie verstehen?

Sind sie wirklich so nett wie auf Facebook?

Wie ist der Vater, mit dem ich noch nie geschrieben hatte?

Was passiert als nächstes, wie finde ich sie, kann ich sie von den Fotos erkennen?

Dann durften wir uns endlich bewegen und als wir aus dem Flugzeug rauswaren ging es erstmal durch einen Glasgang, von dem aus man in die Wartehalle gucken kann, und dann sah ich meine Gastfamilie:

Meine Gastmutter mit ihrem Handy, die versucht hat ein Video zu machen und später festgestellt hat, dass sie nicht auf Aufnahme gedrückt hat, einen freundlich lächelnden Mann neben ihr und zwei aufgeregt hüpfende Mädchen mit einem Schild auf dem groß Melissa stand.

Keiner kann sich vorstellen wie viel Last in dem Moment von mir abgefallen ist, wenn er es nicht selbst erlebt hat.

Dann kam erstmal wieder eine lange Schlange bis zur Passport Kontrolle und ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wie ich die denn Begrüßen soll, und nicht nur ich hatte da Problem.

Händeschüttel, umarmung oder gleich mit Küsschen?

Wenn jemand von euch sich darüber jemals Sorgen machen sollte - beruhigt euch, am Ende ist alles Selbsterklärend.

Als wir alle endlich unser Gepäck hatten sind wir gemeinsam als Gruppe rausgegangen, und sobald ich durch die Tür gekommen bin liefen meine beiden Schwestern auf mich zu und haben mich gleichzeitig umarmt, das alles ging so schnell, dass ich nichtmal drüber nachdenken konnte, wie ich reagiere, dann hat mich die Mutter in Arm genommen un dder Vter hat sich mir vorgestellt. In dem Moment wo mich meine Schwestern in Arm genommen haben, war ich zum ersten Mal im neuen Land richtig glücklich, und das nur etwa eine Stunde nach meiner einreise.

Wir sind dann nach Hause gefahren und haben uns erstmal noch etwa eine Stunde ins Wohnzimmer gesetzt, Tee getrunken und geredet und ich war erstaunt, wie gut mein Englisch eigentlich war.

Dann hat meine Schwester mich durchs Haus geführt und mir alle gezeigt, auch mein Zimmer, und ich konnte einfach nicht fassen, warum ausgerechnet ich so ein Glück mit meiner Familie hatte.

Hier einmal Der Blick durchs Wohnzimmer in den Wintergarten mit Garten im Hintergrund bei Tageslicht, also wurde das Foto nicht an dem Abend an dem ich angekommen bin aufgenommen ;)



Und hier mein Zimmer :)

Und die ersten Utensilien die mein Zimmer zu meinem Zimmer machten! :)



Am nächsten Tag ging es dann gleich los die mega hässliche Schuluniform kaufen, eine neue Handykarte besorgen und alles andere was unbedingt gemacht werden musste, und ich habe zum ersten Mal einen Eindruck davon bekommen wie genial man hier shoppen kann und dass mein Taschengeld pro Monat eineutig zu knapp bemessen war, wofür meine Mutter netterweise Verständnis hatte.

Hier dann nochmal ein Eindruck von dem was ich fast täglich tragen muss....was im Zusammenspiel mit dem Wind der hier dauerhaft weht in der Schule echt nervig wird :D



Der Nachmittag wurde dann sehr entspannt, ich lad mit meiner älteren Schwester draußen in der Sonne und wir haben uns zum ersten Mal wirklich unterhalten und ich habe langsam angefangen dieses Haus als mein neues zuhause und diese Familie als meine Familie anzusehen.

Das letzte Foto zeigt mich und meine Schwester am Pool - am nächsten Tag ging es dann auf das Orientierungwochenende in Kapstadt, aber das schreib ich ein andernmal hier rein :)

Ich hoffe es hat euch zumindest ein bisschen Spaß gemacht hier mal durchzuscrollen und vielleicht auch ein bisschen weitergeholfen oder zumindest schonmal einen Eindruck verschafft, dass jeder alles liest erwarte ich gar nicht - dafür quassel ich einfach zu viel ;)

Und ich hoffe, dass nicht allzu viele Rechtschreibfehler drin sind...mein Deutsch hat in den vergangenen fast drei Monaten doch ein bisschen gelitten :D