Privatschule in Kapstadt - Besuch an der Wynberg Girls School

Report by
Guest

Die Wynberg Girls School ist eine kleine aber feine Privatschule in Kapstadt, mit einer gelungenen Mischung aus Tradition und modernem Schulleben.

Hallo, mein Name ist Anne und ich betreue in der High School Abteilung bei GLS in Berlin unter anderem das Schulprogramm in Südafrika. Im April war ich auf Schulbesuch in Kapstadt und habe dort eine Privatschule besucht, die Wynberg Girls School.

Auf dem Weg vom Flughafen in Kapstadt zur Schule - im Hintergrund der Tafelberg. Den man vom Campus der Schule übrigens sehen kann ....

In der Schule: Michelle (ganz rechts) kümmert sich um AustauschschülerInnen, die mit GLS in Südafrika sind. In der Mitte die Marketing Direktorin der Schule, auch sie heißt Michelle, und ich (links) habe so ganz nebenbei erfahren, dass sie dreifache Olympiateilnehmerin im südafrikanischen Badminton Team war :-)

Mit den beiden Michelles  habe ich eine Tour  über das großzügige Schulgelände gemacht. Die Wynberg Girls School hat eine lange Tradition und wurde 1884 gegründet. Sie gehört somit zu den ältesten Privatschulen in Südafrika.

Eine alte Schule bedeutet aber nicht, dass es an einer modernen Einrichtung mangelt. Klassenräume, Bibliothek und Computerräume sind top ausgestattet und bieten den Schülerinnen viele Entfaltungsmöglichkeiten.

Die LehrerInnen sind engagiert und können in den relativ kleinen Klassen von ca. 15 Schülerinnen gut auf jeden eingehen. Insgesamt lernen an der Schule 920 Mädchen von den 9. Bis zur 12. Klasse.

Ballettklasse mit Lehrerin 

Ein Blick in den Biounterricht   

Bibliothek und Lernbereich

Kunstraum mit beeindruckenden Arbeiten der Schülerinnen

Modernes Computerlabor und eine der wenigen Schulen mit WLAN auf dem gesamten Campus.

Tack- Shop oder wie wir es kennen die Cafeteria

Natürlich spielt Sport an der Wynberg auch eine wichtige Rolle und die Teams messen sich regelmäßig im Wettkampf mit anderen Schulen. Die Wynberg Boys School liegt ganz in der Nähe und beide Schulen teilen sich z.B. die Spielfelder und Swimming Pools für Hockey, Netball, Cricket oder Wasserball.

Was für mich aber besonders aufgefallen ist, war dass die Schule sehr viel Wert auf das soziale Engagement der Schülerinnen legt und versucht, ihnen neben rein akademischem Wissen viele Werte und Disziplin mit auf den Weg zu geben. So ist die Schülerschaft in vier „Häuser“ aufgeteilt – ein bisschen so wie bei Harry Potter – und diese treten im Laufe des Jahres immer wieder gegeneinander an und müssen neben sportlichen und schulischen Leistungen auch zeigen, wer sich am meisten in der Gemeinde engagiert hat.

Hier die Fahnen der verschiedenen Häuser und je nachdem welches Haus gerade am erfolgreichsten ist, wird auch das gesamte Schulgebäude von dieser Farbe dominiert.

Als ich gerade dort war, erzählte mir die Direktorin z.B. davon, dass es einen „Sandwich“ Wettbewerb unter der Schülerschaft gab, wo es darum ging, möglichst viele Brote zu schmieren und später in den Cafeterias anderer Schulen zu verteilen, wo die Schülerschaft weniger privilegiert ist und viele SchülerInnen sich z.B. kein Mittagsessen leisten können.

Privilegiert ist auch ein gutes Stichwort, um die Privatschulen in Südafrika zu beschreiben. Die meisten SchülerInnen an den Privatschulen gehören noch der wohlhabenden, vorrangig weißen Oberschicht der Südafrikaner an, und man muss sich dessen bewusst sein, dass man an einer Privatschule nicht unbedingt einem Querschnitt der Gesellschaft begegnet, sondern eher in einer „Blase“ lebt.

Das Foto oben zeigt zum Beispiel den Sportplatz einer staatlichen Schule in Kapstadt, mit deutlich weniger weißen SchülerInnen als an Privatschulen. Viele Privatschulen sind sehr elitär, und die meisten südafrikanischen Familien können es sich nicht leisten, ihre Kinder an diese Schulen zu schicken. Wenn ihr euch also für den Besuch einer Privatschule entscheidet, dann heißt es nicht, dass eure Gastfamilie ebenfalls Kinder an dieser Schule hat (in der Regel besuchen die Kinder staatliche Schulen wie die auf dem Foto oben) oder besonders „reich“ ist. Man sollte sich also über diesen „Spagat“ im Alltag bewusst sein.

Die Wynberg Girls School bemüht sich allerdings seit Jahren erfolgreich um eine „bunte“ Schülerschaft und vergibt viele Stipendien an Schülerinnen aus weniger wohlhabenden Familien, sodass sich hier ein guter Mix ergibt.

Hier seht ihr mich mit Pauline und Alfred, einer Gastfamilie, die Austauschschülerinnen der Privatschule aufnimmt.

Die Wynberg Girls School hat auch ein kleines Internatsprogramm mit insgesamt nur ca. 80 Schülern im Internat. Die Plätze sind hier sehr begehrt und wer überlegt, sich für einen Internatsplatz zu bewerben, sollte sich mindestens ein Jahr im Voraus anmelden.

Hier noch ein kleiner Abschiedsgruß aus der „Culinary Class“ der Schule.

Auf der GLS Website findet ihr alle Informationen zu einem Schulaufenthalt in Südafrika. Und ich berate euch jederzeit gern, ruft einfach an oder mailt mir.

(030) 780089-59

anne.dietrich(at)gls-sprachenzentrum.de