Meine 3 Monate an einer englischen Schule

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Mein Name ist Lucia, ich war für 3,5 Monate in England (Kent). Ich möchte Euch meine Erfahrungen und Erlebnisse erzählen, um Euch einen Eindruck eines Auslandsaufenthaltes zu geben.
Ich habe meine Geschichte in 3 Reportagen geteilt:
• Meine 3 Monate an einer englischen Schule
• Mein Leben in England mit der Gastfamilie
• Meine Ausflüge während meinem Auslandsaufenthalt

In meinen ersten Tagen in England, noch vor dem Start an der Schule, war mir nicht sehr klar, was auf mich in der Schule zukommen würde.

 

Ich besuchte die 6th Form, also die 12. Klasse der Chatham Clarendon Grammar School in Ramsgate, Kent. Die Partnerorganisation der Gls brachte uns, eine Gruppe von 5 deutschen Auslandsschülern, am Montag in die Schule. Dort bekamen wir einen ersten Einblick in das Schulleben, welche Regeln existieren und ganz, ganz wichtig, an welchen Dresscode man sich halten sollte.

Ein ganz großer Unterschied zum deutschen Schulsystem war die Tatsache, dass man nur 3 Fächer zu wählen hat, aus einer langen Liste von Möglichkeiten. Mir schien das zuerst etwas wenig, doch dann erkannte ich, dass diese Fächer einerseits sehr intensiv unterrichtet wurden und andererseits von den Lehrern eine kontinuierliche Wiederholung des Schulstoffs erwartet wurde.

Was ich sehr interessant fand, waren die Fächer, die wir zur Auswahl hatten. Neben den normalen und mir bekannten Fächern wie Mathematik, Sprachen oder Naturwissenschaften waren auch für mich neue Fächer wie Psychologie, Business Studies, Media Studies, Film Studies und vieles mehr verfügbar. Ich wählte die Fächer Business, Psychologie und Spanisch, weil ich zum Teil was neues kennenlernen wollte.

Einer meiner Lieblingsplätze war definitiv der Common room, das sogenannte Herz der Schule, wo jeder sich getroffen hat, egal ob während oder nach dem Unterricht. Dies war ein perfekter Ort für mich, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.

Die Lehrer erwarteten viel Einsatz, auch von den Auslandsschülern, auch wenn diese am Anfang etwas nachsichtig behandelt wurden. Eine aktive Teilnahme ist sehr wichtig. So musste ich schon nach den ersten Tagen eine Präsentation und ein paar kleine Tests mitmachen. Mir kam es so vor, dass viel mehr drauf geachtet wurde, dass die Schüler alles verstehen und das Wissen verinnerlicht wird. Die Lehrer waren alle sehr hilfsbereit und vermittelten einem den Eindruck, dass sie sehr zufrieden sind, wenn man sich für ihr Fach interessiert und sich mit dem Fach befasst. Deshalb Tipp von mir, geht den Stoff im Vorfeld durch, damit ihr vorbereitet seid für Fragen und auch Spaß am Unterricht habt.

Das war mein Psychologie Klassenraum.

Die Schule ist in mehreren Gebäuden in der Stadt untergebracht und man muss teils hin und her laufen, was am Anfang zu Verwirrung geführt hat.

Meine ersten Kontakte habe ich im Business Unterricht gemacht. Ich war zusammen mit einer weiteren Auslandsschülerin aus Italien zusammen im Kurs und in den ersten 5 Minuten des Unterrichts wurden wir überschüttet mit Fragen und Namen. Daran muss man sich am Anfang gewöhnen, denn viele wollen wissen wer ihr seid, woher ihr kommt und noch ein paar typische Eigenschaften erfahren, wie zB, ob man in Deutschland tatsächlich so viel Wurst isst, wie behauptet (wurde ich wirklich gefragt).

Ein Foto mit einem Freund von Business

Meistens kommt man in Kontakt mit dem Sitznachbarn, dann setzt man sich evtl mit ihm in den Pausen zusammen, triff seine Freunde und kann weitere Kontakte knüpfen. Um ein Treffen zu organisieren würde ich langsam anfangen, etwas Kleines vorschlagen bzw nach deren Interessen und Freizeitaktivitäten fragen. So habe ich es mit meiner nun sehr guten Freundin Ruby gemacht und mich mit ihr zum Kino verabredet.

Nachdem waren wir oft zusammen in den Pausen und ich lernte ihre Freunde kennen, die dann eine wirkliche Freundesgruppe für mich wurde.

Ich habe mit ihnen viele Dinge ausprobiert wie z.b in einer Band zu spielen.

Ich habe mich natürlich auch viel mit den anderen Austauschschülern getroffen, vor allem am Anfang, weil wir uns am besten in die Lage des anderen hineinversetzten konnten. Tipp von mir: macht euch keinen Stress in der ersten Zeit Kontakte zu knüpfen aber bleibt dran. Nehmt es gelassen aber erkennt, ihr müsst hauptsächlich den ersten Schritt machen. Schon kleine Konversationen bringen euch Schritt für Schritt weiter. Ich habe dadurch viele interessante Leute kennengelernt, mit denen ich weiterhin im Kontakt bleiben möchte.

Ein highlight war natürlich die Halloweenfeier in Ramsgate. Wir zogen durch den Ort und machten uns einen lustigen Abend.

Die Schule in England war eine der interessantesten Erfahrung und ich nehme viele Dinge davon mit in mein Leben. Vor allem habe ich viele Freunde gemacht, die ich niemals vergessen werde.

Letzter Tipp, genießt jede Sekunde und schaut nicht schon zu früh auf das Ende hin.