Mein Jahr in Yokohama

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Vom Vorort in die Millionenstadt.

Von September 2013 bis zum Juni 2014 war ich in der Hafenstadt Yokohama, die in der Nähe von Tokio liegt.

Hier sieht man den Yokohama Landmark Tower, das Wahrzeichen der Stadt von einer seiner schönsten Seiten. Und zwar in der Kirschblütenzeit. Den Tower konnte ich jeden Tag sowohl von meinem Haus, als auch von meiner Schule aus sehen. Er ist für mich zu einem Sinnbild meines Austauschs geworden. Wenn ich ihn sehe, möchte ich sofort wieder dorthin. 

Gelebt habe ich mit zwei jungen Gasteltern, einem kleinen Gastbruder und einer super süßen Gasthündin, mit der ich auch immer wieder Gassi gegangen bin. Ihr Name ist "HAPPY". 

Ich habe viel mit meiner Gastfamilie unternommen, z.B. waren wir angeln. Für mich war es das erste Mal. Ich habe zwar nichts gefangen und sogar einen Sonnenstich bekommen, aber die Erfahrung war echt toll. Immer wenn irgendetwas an der Angel gezogen hat wurde ganz laut "SAKANA" (dt. Fisch) gerufen. 

Ich habe zwar keinen Fisch gefangen, aber ich habe immer viel Fisch gegessen. Am liebsten natürlich auf Sushi. Mein Gastbruder liebt Sushi und Sashimi und deswegen waren wir sehr oft im Sushi Restaurant oder haben Sushi bestellt. Und das schmeckt nicht nur viel besser als in Deutschland, sondern ist auch noch vieeeel günstiger. Diese ganze Platte hat nur 15€ gekostet.

Meine Schule war die Yokohama High School of International Studies oder wie wir sie genannt haben: YIS. Es war keine typisch japanische Schule. Es gab keine Schuluniform, man konnte sich die Haare färben und Handys im Unterricht waren auch kein Problem. Sie war sogar so anders, das man sich an Halloween verkleidet hat. Da ich das in Deutschland noch nie gemacht habe fand ich es ganz toll. Ich bin also mit Süßigkeiten durch die Schule gelaufen, habe sie getauscht, verschenkt und selber viel zu viel gegessen. ;) 

(Ich stehe als Einhorn auf einem Balkon meiner Schule, hinter mir ist der Sportplatz.) 

Jeden Tag bin ich über eine Stunde zu meiner Schule gefahren. Das ist in Japan allerdings normal. 30 Minuten gelten noch als sehr kurz. Das hier ist meine Station in der Nähe der Schule. Ich trage eine sogenannte "Fake-Uniform." Das haben an meiner Schule ganz viele gemacht, weil die richtige sehr teuer ist und viele gerne eine nach ihrem Geschmack haben. 

Zusammen mit mir haben noch 3 andere Austauschschüler meine Schule besucht. Eine Amerikanerin, eine Taiwanesin und ein Brasilianer. Ich habe mich super mit ihnen verstanden und auch immer mal was mit ihnen gemacht. (Zum Beispiel wenn alle anderen Tests schreiben mussten.) Auf dem Foto sind die Taiwanesin und ich zu sehen. Wir waren auf dem Schulfest der Tokyo Universität, einer der besten des Landes. Wir hatten uns einen Kimono für 1 Stunde ausgeliehen und haben viele lustige Fotos geschossen. Das hier ist mein Favorit. :)

Es war ein toller Campus auf dem ich gerne studieren würde. :) 

Ein anderer Ort den ich in Tokio besonders schön finde ist Asakusa. Man findet dort viel leckeres traditionelles Essen und japanische Souveniers. Ich war 5 mal dort, weil ich die ganze Stimmung des Viertels toll finde. Sehr traditionell. Auf dem Foto sieht man keinen Tempel, sondern nur das Tor. ;) So viele Menschen sind in Japan übrigens normal. In meiner Bahn war es morgens auch immer so voll. 

Generell finde ich japanische Tempel und Schreine sowieso total schön und zu meinem Glück findet man sie in Japan sehr oft. Traditionen werden in Japan groß geschrieben, jedoch feierte meine Gastfamilie nur die größten. Eine davon ist der erste Tempelbesuch im neuen Jahr. Oft im Kimono.

Typisch Japanisch sind auch Feste. Hier ist ein Foto von einem Nachtfestival (Tori no Ichi) in Tokio. Es war sehr laut und jedesmal wenn jemand etwas gekauft hat, haben die Verkäufer gesungen und geklatscht, sodass es jeder hören konnte. Viele Besucher haben dann einfach mitgemacht. Es war eine sehr spezielle und schöne Stimmung. Einzigartig. Natürlich habe ich auch dort zu viel gegessen. :D

Einzigartig war sowieso mein ganzes Jahr und es gibt noch viel mehr zu zeigen. Das war gerade mal ein Bruchteil meines ersten halben Jahres....