Mein Kanada-Tagebuch Teil 7
Abenteuer auf dem Berg
04. April, 2011
Hey! Diesen Monat habe ich wieder viel aus dem wunderschönen Kelowna zu berichten. Wie ich ja letzten Monat erzählt habe, geht die Zeit in meinen letzten Monaten hier rasend schnell um!
Deshalb hab ich mir für den vergangenen Monat so viele Pläne gemacht. Dann kamen auch endlich unsere zweiwöchigen Frühlingsferien und die Zeit, wo mich meine beste Freundin von Zuhause besuchen gekommen ist. Dann sind außerdem die letzten Wochen vor dem Ende der Skisaison angefangen … und so langsam hat sich auch die Sonne endlich blicken lassen.
Ja, im März hab ich wieder vieles erlebt.
Danceshow an der Schule
Die erste Woche fing mit viel Stress und Hektik an, die Danceshow von meiner Schule stand vor der Tür, und die Woche vor meiner Show bestand aus zusätzlichen Übungsstunden während der Schulzeit, mehreren Generalproben und viel viel Organisieren!
Für einen Act habe ich meiner Lehrerin als Tanzassistentin für kleine Kinder geholfen, was für mich das Highlight war. Am Tag der Show war ich eigentlich schon richtig ausgepowered, doch als ich dann die vielen Leute im Publikum sah und die anderen Tänzer backstage, die vor Aufregung und Vorfreude nicht mehr still sitzen konnten, konnte ich auch endlich die Show nach dem ganzen Stress richtig genießen.
Unbeschreiblich viel Spaß gemacht
Und es hat einfach unbeschrieblich viel Spaß gemacht, auch wenn ich manchmal von vielem Umziehen kaum durchatmen konnte. Ich war in sechs verschiedenen Tänzen in der Show. Und dann war die Show auch schon vorbei.
Wir Tänzer waren erleichtert, aber auch wirklich stolz auf uns – die Show war ein Megaerfolg! Am Ende wurde ich sogar nach vorne geholt und für mein Engagement als Lehrerassistent für den “Little Kids-Dance” geehrt. Das Gefühl kann ich gar nicht beschreiben, so stolz war ich!
Freundin Lisa zu Besuch
Nach ein paar Tagen, wo ich mich dann irgendwie durch die Schule gequält habe, gab es Frühlingsferien! Und später irgendwann kam auch endlich meine Freundin Lisa mich besuchen, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet hatte.
Also habe ich für sie Reiseführerin durch Kelowna gespielt und ihr außerdem mein Alltagsleben hier gezeigt. Dazu gehörte Skifahren gehen in dem schönen Skigebiet “Big White”, wandern gehen in den schönsten Gebieten der Stadt, shoppen gehen in der riesigen Mall, Kaffee trinken bei Tim Hortons, trainieren gehen in dem unserem großen Fitnessstudio in meiner Nachbarschaft und Stadtbummel mit Eis essen in Downtown am See.
Weil endlich mal die Sonne raus gekommen ist, konnten wir sogar an einigen Tagen am Strand sitzen und einfach nur in der Sonne relaxen.
Gestern haben wir jedoch ein richtiges Abenteuer erlebt. Es fing damit an, dass ein paar Freunde und Lisa und ich uns vorgenommen haben, einen Berg in Westkelowna, der Nebenstadt zu besteigen. Aus Erfahrungen meiner Freunde hier, wäre es eine halbtägige Wanderung gewesen, also haben wir uns am Morgen um 8 Uhr früh auf den Weg gemacht, mit reichlich vielen Snacks in unseren Rucksäcken für das Picknick was wir oben auf der Spitze geplant haben. Endlich am Fuße des Berges angekommen, fing die Wanderung an.
Auf allen Vieren klettern
Nach wenigen Metern wurde uns klar, dass unsere Jungs, die die Wanderung ja geplant hatten, nicht nach den Pfaden gehen wollten, sondern den Berg einfach irgendwie hochklettern wollten. Also kletterten wir hinterher, mitten im Wald, der Boden manchmal so rutschig, dass wir allen Vieren langsam weiter gehen mussten.
Zum Teil mussten wir auch auf losen Steinen weiter hoch klettern, bis wir dann endlich völlig erschöpft oben angekomen sind. Der Ausblick war atemberaubend schön. Man konnte die ganze Stadt überblicken und den See und sogar die Berge dahinter. Also haben wir uns schön viel Zeit bei dem Picknick gelassen und den Ausblick so lange wie möglich genossen.
Dann als die zeit für den Weg zurück nach unten kam, haben wir Mädels uns entschieden, einen anderen Weg zurück zu finden, einen längeren, aber sicheren. Also sind wir ohne die Jungs losgegangen und irgendwie haben wir uns dann schon nach wenigen Minuten komplett verlaufen. Wir sind den Berg auf der anderen Seite herunter geklettert und konnten dann nicht mehr hoch, weil es zu steil war. Und einen Pfad haben wir auch nicht mehr gefunden, der Weg nach unten wurde jedoch immer gefährlicher und steiler. Also mussten wir jetzt irgendwie nach unten kommen. Bald hatten wir gar keine andere Möglichkeit mehr, als nach unten auf allen Vieren zu rutschen und steinige Hänge herunter zu klettern.
Furcht, auf Bären zu stoßen
Irgendwann waren wir dann so weit im Wald, dass wir Angst hatten auf Tiere, wie Bären oder Kojoten zu stoßen. Also sind wir laut am singen irgendwie weiter nac h unten gewandert, über Zäue geklettert und haben endlich wieder einen Wanderweg gefunden, der uns zurück zu unserem Ausgangspunkt gebracht hat.
Zwar sind wir am Ende in irgendeinem Vorgarten von einem Haus gelandet, aber dann waren wir endlich wieder nahe des Highways, wo uns der Bus sicher nach Hause gefahren hat. Ja es war ein richtges Abenteuer, mit viel Adrenalin und leider auch vielen Kratzwunden und blauen Flecken.
Leider sind dann aber die Ferien auch zuende gegangen und der Alltag fing wieder an. Hoffentlich kann meine Gastfamilie bald schon das Boot wieder rausholen und die Tage für Wasserskifahren und Wassersurfen fangen wieder an!
Liebe, liebe Grüße aus dem sonnigen Kelowna!
eure Nathalie