4 Monate habe ich in Japan im Internat gelebt - vielleicht schaffe ich es hiermit auch die möglicherweise vorhandenen Vorurteile über Internate zu beheben. Naja, lest selbst :)
4 Monate habe ich im Internat der Omuta High School gelebt und denke genug Informationen gesammelt zu haben die denjenigen unter euch die auch vorhaben ein Internat in Japan zu besuchen, nützlich finden mögen. Vielleicht schaffe ich es hiermit auch die möglicherweise vorhandenen Vorurteile über Internate zu beheben. Naja, lest selbst :)
Omunta liegt im Süden von Japan, hier seht ihr ces auf einer Google Map.
Anfangen werde ich mit den Räumlichkeiten des Internats ( bzw. des Mädchen-Hauses , denn das Jungen-Haus habe ich nur einmal betreten ). Die Zimmer , bestehend aus 2-Bett, 3 -Bett und 4 -Bett Zimmern ( vobei in den 4ern nur 3 Betten belegt waren) sind Japantypisch nicht sehr geräumig aber bieten Platz für alles was notwendig ist ( bei schlauer nutzung auch für einiges mehr ;) ).
Geschlafen wird in westlichen Betten, allerdings auf Futons statt Matratzen. Diese sind ziemlich dünn aber ich habe mal gelesen das sei gut gegen Rückenprobleme... Ich hatte jedenfalls keine Probleme damit.
Und schon hier zeigt sich auch die gute Organisation im Internat,( man könnte es streng nennen , sollte man aber nicht ;) Generell wird es mit den Internatsregeln nicht so genau genommen, eben so wie fast überall auf der Welt.) Auf einer Magnettafel im Vorraum z.B. lässt sich ablesen wer gerade im Bad ist, wie viele und sogar wer schon gebadet hat.
Weiter geht es mit dem Waschraum ( sowohl fürs Zähneputzen als auch Waschmaschienenheimat) .
Die Waschmaschienen stehen jederzeit frei zur Verfügung nur der Trockner darf ausschliesslich bei "Notfällen" verwendet werden. Die Japanischen Modelle waren auch für mich , die in Deutschland nie derlei bedient hat, einfach zu handhaben.Da das Mädchen-Haus ( im Gegensatz zu dem der Jungs) keine Wäschebalkone hat, haben wir die Wäsche drinnen aufgehängen müssen. An manchen tagen wanderte sie bis auf den Flur hinaus ...
Im Hintergrung sieht man den kleinen Kühlschrank in dem wir die "Beute" von gemeinsamen Einkaufsausflügen zum nächstgelegenen Conbini aufbewahrt haben. Er hatte auch ein Eisfach in dem wir den Yohgurt vom Frühstück eingefroren haben :)
Und wo wir schon bei Essen sind werde ich gleich mit dem Cafeteriaessen weitermachen. Ich muss zugeben : einiges war am Anfang gewöhnungsbedürftig und manches ist es auch geblieben ; ) Aber größtenteils war es wirklich sehr lecker und fast immer nach traditionellen Rezepten zubereitet. Auch die Lunshladies waren nett , sie haben mich oft gefragt was ich mir zu essen wünsche . Das hier war mein Lieblingsgericht : Karage-Don. Also Hühnchen und Salatstreifen auf Reis mit einer ganz speziellen Sauce *_*
Zum Schluss komme ich zum wohl wichtigsten Teil : den Menschen .
Schon der erste Eindruck am Anreisetag sollte bezeichnend für die folgenden 4 Monate sein. Alle waren da um mich zu empfangen, etwas schüchtern zwar aber sichtlich neugierig fragten mir meine Mitbewohnerinnen Löcher in den Bauch, halfen beim Auspacken und beim beziehen des Futons, samt Bettwäsche mit fremdartigem Verschluss und veranstalteten schon eine Wilkommens-Party. Und wenn meine Roomies wegen ihren Club-Aktivitäten außerhaus schliefen, wurde ich kurzerhand in ein anderes zimmer eingeladen um nicht alleine schlafen zu müssen.
So offen und warmherzig wie bei diesen Mädels wurde ich noch nie empfangen.
In meiner Besuchszeit hat sich schnell eine wunderbare Freundschaft zu allen aufgebaut, besonders natürlich zu meinen Roomies ( Roommates :) ). Sie sind mir stets hilfsbereit und lustig begegnet.
Die Hausmutter hat ein Häuschen direkt neben dem Mädchen-Haus und ist jederzeit die beste Anlaufstelle falls Probleme auftauchen. Sie hat mich mit ihrem Auto zum einkaufen, zur Post und zusammen mit ihrer Familie auf einen Ausflug mitgenommen. Es ist fast schon gruselig aber sie weis immer über alle Vorgänge im Internat genau Bescheid ... auch wenn man dachte sie wüsste es nicht ; )
Wichtig zu wissen ist , dass man das Schulgelände nicht ohne einem Lehrer ( am besten der Hausmutter selbst) Bescheid gesagt zu haben verlassen darf und bei jeglicher Verspätung sofort anrufen oder sie anderweitig kontaktieren muss. In diesem Punkt sind sie wirklich sehr streng. Das Schulgelände alleine zu verlassen wird auch als zu gefährlich angesehen , deshalb ist es besser zusammen mit Freunden unterwegs zu sein. Alleine ist es sowieso langweilig : )
Die Internatsschüler verlassen auch am Wochenende und den Ferien nur sehr selten das Haus , sodass man nie alleine sein muss. Tagsüber allerdings sind alle mit Clubs beschäftigt. Sowieso ist in einer Japanischen Schule dauernd etwas los. Man muss sich nur trauen auf die anderen zuzugehen und darf sich nicht Tagsüber ins Zimmer zurückziehen. Aber dieser Ratschlag gilt ja sowieso für Auslandsaufenthalte jeglicher Art.
Abschließend kann ich sagen, dass ich mich schon bald so aufgehoben gefühlt habe als wären wir eine große Familie.
P.S Ich entschuldige mich für die Quali der Fotos... meine Digicam hat schon am Anfang aufgegeben sodass alles Handyfotos sind .
Hier noch ein paar Fotos der Omuta HS und dem Internat von außen :
Das hier z.B. ist das Mädchen-Haus vom (BBQ-Platz ; ) ) Hof des Hauses der Hausmutter aus.
Die wirklich hübsche OHS:
PS: Infos zum Schulaufenthalt in Japan findet ihr auf der GLS Website.