Tolle Tagesausflüge von Kyoto

Reportage von

Kyoto an sich ist eine Stadt, die ich lieb gewonnen habe.
Die Vielzahl an Tempeln und Schreinen, die Fotobuch-schönen Umgebung, der Reichtum an Kultur.. so schnell wird einem hier nicht langweilig.

ABER von Kyoto aus gibt es einige tolle Tagesausflüge, von denen ich ein paar nun vorstellen möchte:

Nara

Der Ort der Reh! Sobald man den Park betritt sind sie überall! Praktisch wie ein Streichzoo, aber ohne Umzäunung.

Futter gibt es auch wie im Zoo an einigen Ecken zu kaufen, jedoch sind die Rehe um einiges entspannter, als wie die typischen Ziegen, die die Besucher anspringen und überfallen. Man kann die Rehe auch ohne Futter streicheln. Am besten bietet sich dabei an sich einfach zu einer liegenden Rehgruppe dazu zu setzen. Wenn ein Tier abhauen will, wir es von nichts aufgehalten, aber so wie ich es gesehen habe, stören wir Menschen sie nicht genug un sich die Mühe zu machen.

Aber aufgepasst! Das einzige wovon es vermutlich mehr im Park gibt als Rehe, sind ihre Hinterlassenschaften. Da will man nicht reintreten oder noch schlimmer sich reinsetzen.

Neben Rehen gibt es in Nara auch Tempel und Schreine zu sehen. Am bekanntesten wäre da wohl Todai-ji, mitten im Rehpark. Dazu gehört das größte rein aus Holz gebaute Gebäude der ganzen Welt, sowie die größte buddhistische Bronzestatue.
Weiter bekannte, alte Tempel sind Kofuku-ji und Yakushi-ji. 
 

Etwa eine Stunde mit normalen Zug von Kyoto entfernt, der Besuch Japans ersten permanenten Hauptstadt lohnt sich also.

 

Uji

Sogar noch näher an Kyoto mit kaum 30 Minuten Fahrt, kann man Uji finden. 

Der Ort des Macha. Der leicht bittere Geschmacksbestandteil vieler typischer japanischer Süßigkeiten, und allseits beliebt, von hier gilt als besonders. Auf einen Macha-Tee hier ins Café zu gehen, oder ein Macha-Eis auf der Straße zu kaufen, lohnt sich also. 

Besonders toll von der Atmosphäre haben mir river-side Cafés gefallen, die praktisch eine Terrasse am Fluss haben. Allerdings sind diese natürlich auch unter den Japanern heiß begehrt, weshalb es sein kann, dass man eben keinen Platz kriegt oder erstmal warten muss.

Ein weiteres Highlight von Uji ist der Byodoin Tempel, welcher auch auf der 10¥ Münze zu sehen ist. Vor Allem im Frühling, wenn die Wisteria, oder auch Blauregen, in Blüte ist, kann man hier besonders schöne Fotos machen.

Auf dem Weg nach Uji gibt es einen weiteren Tempel, dessen Besuch ich nicht bereue: Tōfuku-ji Dieser weiträumige Tempel verfügt über eine schöne Gartenanlage, die man sich auf Socken über eine hölzerne Terrasse anschauen kann, sowie eine überdachten Brücke. Zu sehen ist ein Meer an Ahornbäumen (Momiji), welche nach der Kirschblüte (Sakura), in Japan wohl am zweit begehrtesten sind. 

Ich war zur Zeit der aoi momiji (wortwörtlich blauer Ahorn, gemeint ist aber grün. Ein Überbleibsel von einer Zeit, in der es im Japanischen noch kein Wort für grün gab) vor Ort, aber ich kann mir vorstellen, dass die Aussichten im Herbst nochmal ganz anders ist.

See Biwako

Der größte See Japans! Mit 670 km^2, größer als der Bodensee mit 536 km^2, um einen schnellen Vergleich zu geben. 

Wie lang man hierher Zug fahren will kann man selbst entscheiden. Wenn man einfach nur mal mit den Füßen durchs Wasser schlendern und den See sehen will, reicht Otsu, der nächste Punkt zu Kyoto, in nicht einmal einer halben Stunde vom Kyoto Hauptbahnhof zu erreichen. 

Etwas weiter, für die Schreinbesucher interessant, gibt es in Takashima, etwa 1 Stunde Fahrt. Hier kann man den Shirahige-Schrein finden. Nicht so bekannt, wie der Itsukushima Schrein in Hyogo, gibt es hier ein ähnliches schönes Torii im Wasser. 

Wenn einem das immer noch nicht reicht, kann man auch Schreine auf Inseln im See besuchen. Das benötigt allerdings mehr Planning mit Zug und Fähre um ans Ziel zu kommen. 

Weitere Aktivitäten im Biwa-See sind zum Beispiel Schwimmen gehen, Bootsrennen, Wandern oder Fahrrad fahren.

 

Osaka

Für die Stadturlauber ist Osaka wohlmöglich interessanter. Bekannt ist es als belebte, lustige Stadt, wie man von den Lehrern beim Thema Adjektive früh zu hören bekommt. 

Das Dotonbori, ein Unterhaltungsviertel mit vielen Shopping-Streets, wird diesem Ruf definitiv gerecht. Bei Nacht können die Neonlichter hier mit Toyko mithalten, wenn nicht sogar besser machen mit ihren Reflexionen im Yodo. Dort findet man auch den Gilco Running Man, sowie ein Riesenrad!

Für die, die mehr Kultur, als Nachtleben genießen, bietet es sich an auf einer Führung was über die Geschichte von Burg Osaka zu lernen. Und für die, die das beides kein Vergnügen ist, lässt sich im USJ, den Universal Studios Japan, bestimmt Spaß finden. 

Oder, wenn das auch nichts ist, im Osaka Aquarium, dem größten Aquarium weltweit. Einen Tag kann man in Osaka auf jeden Fall schnell rumbringen.

 

Kobe

Als letztes möchte ich euch Kobe ans Herz legen. Eine kleine Stadt etwas hinter Osaka. Kobe ist am Meer gelegen und hat somit eine nette Hafenaussicht. 

Das Meeresmuseum, dass hier 2021 eröffnet hat, ist definitiv eine Empfehlung wert. Den Mix aus Aquarium, Minizoo und künstlerisch mit Musik, Lichttechnik und Innenarchitektur in Szene gesetzten Räumen, vergisst man so schnell nicht.

Eine andere Sicht auf den Hafen kann man von hoch oven aus den Kräuter- und Blumengärten am Rand der Stadt erhaschen.

Hierhin muss man nicht hoch wandern, sondern kann stattdessen die Gondel nehmen. Die Option ab der Mittelstation auszusteigen und den Weg durch die Gärten hoch zu Kuchen, Kaffee oder Pommes zu machen, gibt es auch.

Die Aussieht von oben ist prächtig.

Gutes Essen findet man in Kobe auch auf jeden Fall. Zum einen natürlich Kobe Beef, weltbekanntes, am stärksten marmoriertes Rindfleisch. Oder zum anderen einen riesigen China-Town, der nur so von Menschen prasselt.

Manche Schlangen scheinen hier zwar lang zu sein, werden jedoch überraschend schnell abgearbeitet, wie ich feststellen konnte.

 

Ich hoffe diese Liste an Tagesausflügen war interessant und konnte ein paar von euch dazu inspirieren diesen Orten auch einen Besuch abzustatten.