10 Monate sind vorbei und ich bin bereits zuhause und schreibe diesen Bericht mit einem lachenden und weinenden Auge. Ich bin unendlich dankbar für jede einzelne Erfahrung die ich in diesen 10 Monaten erleben durfte, bin aber natürlich auch traurig das leider auch ein lang ersehnter Traum ein Ende hat. Aber jetzt fangen wir mal nicht mit dem traurigen Part an, sondern ich will euch erstmal noch von meinem letzten Monat in Canada erzählen.
Da wäre zuerst einmal zu erwähnen, dass Ende Mai eine meiner besten Deutschen Freundinnen, die ich in Canada kennengelernt habe Geburtstag hatte. Sie hatte an einem Donnerstag Geburtstag und wir hatten nur zu ihr gesagt, dass wir uns am Strand treffen und ihren Geburtstag feiern. Allerdings hatte ich einen Kuchen gebacken, wir haben Picknick gemacht, Musik gehört, Geschenke besorgt und Abends noch Pizza am Strand gegessen. Ich glaube sie hat sich mega darüber gefreut und aus einem normalen Donnerstag wurde eine super schöne Geburtstagsfeier. Ich glaube für jeden von uns ist es etwas anders den Geburtstag im Ausland zu feiern, aber sobald sich ein paar Freunde Gedanken machen, die einem wichtig sind, kann es was ganz besonderes und einmaliges werden.
Auch die Möglichkeit Kajak zu fahren in Deep Cove ( ein Ort in North Vancouver) haben wir uns nicht nehmen lassen. Wir waren 6 Leute und habe uns immer 2er Kajaks ausgeliehen. Es war super lustig und echt eine Erfahrung wert. Ab und an sagen mal Seeroben rechts und links hallo und du hast die Möglichkeit die Natur ein wenig zu erkunden.
Auch die Möglichkeit mal ein Football Spiel live zu sehen, haben wir uns nicht nehmen lassen und sind zu einem heimischen Spiel von den BC Lions gegangen. Ich muss ehrlich sagen Football ist und wird für mich ein eher unverständlicher Sport bleiben, mit eindeutig zu vielen Pausen. Aber die Erfahrung es mal in echt gesehen zu haben, ist es wert und wenn man mit den richtigen Leuten unterwegs ist, kann ganz schnell ein super lustiges Event daraus werden.
Kaum zu glauben aber wahr, ich war auf der Abschlussfeier der 12. Klassen und es war super lustig und machte wirklich sehr viel Spass. Es hat schon mit dem gemeinsamen fertig machen bei einer Freundin zuhause angefangen und ist damit weitergegangen, dass wir mit einer anderen Freundin zum Abschluss gefahren wurden. Die Abschlussfeier selber ist so abgelaufen: Ankunft, jeder hat Fotos gemacht und es wurden Fotos von einem selber gemacht, die ersten Reden, danach gab es Essen vom Buffet, darauf folgten noch einmal Reden und die Tanzfläche wurde eröffnet, wo sich ein DJ um die Musik gekümmert hat. Für mich war es ein sehr gelungener Tag und ich bin sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte mit dabei zu sein. Allerdings solltest du lieber nicht das Wort “Prom” vor einem Canadier verwenden, da der dir sagen wird, “nein, dass ist keine Prom wie man das aus Amerika kennt, weil Prom ist ohne Abendessen, das was wir hier haben nennt man Banquet”.
Man kann sagen was man will, aber ich hab in meinem Auslandsjahr meine sechser Freundesgruppe mit vier Deutschen und zwei Österreicherinnen gefunden, die für mich eine zweite Familie wurden. ( auf dem Bild fehlt leider eine, da das Foto von dem Ausflug auf Sunshine Coast stammt und sie an dem Tag leider keine Zeit hatte) Ich glaube was auch extrem wichtig und einen grossen Punkt im Auslandsjahr spielt ist, dass du eine Gruppe findest die offen und bereit ist mit dir Sachen zu erleben und Ausflüge zu machen, denn ohne die Voraussetzung könnte es etwas eintönig werden.
Meine Gastfamilie besteht aus den Gasteltern (Mutter und Vater), einer canadischen Gastschwester und einem Gastbruder, einer brasilianischen Gastschwester ( Isadora) und zwei Hunden. Meine canadische Gastschwester spielt extrem gut Basketball, aufgrund dessen Isadora und Ich nochmal die Möglichkeit hatten in die USA zu kommen. Sie hatte in Lynden, dass ist ein kleiner Ort in Washington, ein Tournament. Zudem, dass wir zwei Spiele, die sie Beide gewonnen hat, angeschaut haben, hatten wir auch die Möglichkeit uns ein wenig in der kleinen Stadt umzuschauen und sind dann noch zu Target gefahren. ( für die, die nicht wissen was es ist, dass ist ein grosser Supermarkt, wo du alles von Klamotten bis zum Essen in grossen Packungen bekommst) Es war ein super schöner Tag und ich bin sehr froh, dass ich nochmal die Chance hatte in die USA zu kommen. Wer weiss schon, wann es das nächste Mal möglich ist.
In North Vancouver gibt es zwei Organisationen, einmal FCI und einmal MLI. Je nachdem in welcher Organisation du warst, hattest du verschiedene Ansprechpartner falls du mal Hilfe brauchst, oder eine Unterschrift benötigst. Auf diesem Foto kann man ein paar Freunde von mir, die auch Austauschschueler sind, erkennen, die ebenso von FCI waren. Am letzten Wochenende bevor wir nachhause geflogen sind, wurde ein Goodbye treffen organisiert bei dem man sich mit Essen, Trinken, Spielen und Musik von einigen die man vielleicht danach nicht mehr sehen wird verabschieden konnte.
Hier nochmal meine vorhin schon angesprochene Gastfamilie, die mich super herzlich aufgenommen haben und denen ich echt dankbar für Einiges bin. Das Foto ist beim goodbye Dinner entstanden, bei dem wir in einem sehr noblen Restaurant waren, wo das Essen von einem Koch vor dir gekocht und angerichtet wurde. Ich glaube jeder der ein Auslandsjahr macht, wird unterschiedliche Erfahrungen mit der Gastfamilie haben und sich anders an sie erinnern. Ich kann sagen, dass ich sie echt lieb gewonnen habe und dankbar für eine tolle Zeit bin. Ich hoffe sehr, dass die Möglichkeit besteht, dass ich sie nochmal irgendwann sehen kann.
Das Foto stammt vom aller letzten Abend in Vancouver. Es war echt ein wunderschöner, aber auch sehr trauriger Tag. Es hat damit angefangen, dass der letzte Schultag war und man sich von allen verabschieden musste. Ich habe zwar nicht viele canadische Freunde, aber bei den Vieren mit denen ich gut befreundet bin, ist der Abschied schon schwer gefallen. Auch einige der Austauschschueler aus der ganzen Welt sind mir echt sehr wichtig geworden und auch da sind die ein oder anderen Tränen geflossen. Man weiss nie, ob es ein goodbye für immer ist, oder wann man die Möglichkeit hat die anderen wieder zu sehen. Eins ist klar, es wird nie mehr so wie es wahr und diese Aussage macht mich am traurigsten. Mit meiner engsten Freundesgruppe bin ich am Abend dann noch Pizza essen gegangen und wir haben die 5, oder 10 Monate je nachdem wie lange man halt da war, würdevoll abgeschlossen. Danach sind wir noch ans Meer gegangen, wo sich noch einige andere Austauschschueler versammelt haben und man sich auch nochmal von denen verabschieden konnte. Im Grossen und Ganzen war es ein sehr gelungener Abend.
Am 22.06.2024 ging es dann auch tatsächlich zum Flughafen und es hies goodbye Vancouver. Ich hatte das Glück, dass ich mit einer meiner besten Freundinnen nach Hause fliegen konnte, weil wir auch hier in Deutschland nicht wirklich weit auseinander wohnen. Das hat den Flug sehr viel angenehmer gemacht und es ist echt schnell rum gegangen
Angekommen in München wurde ich unglaublich toll und so unglaublich lieb am Flughafen abgeholt. Es war eine gelungene Überraschung, ich hatte eigentlich nur mit meiner Familie gerechnet, aber es kamen auch noch Freunde und andere Familienmitglieder. Das war einer der tollsten Überraschung die ich je bekommen habe. Ich bin so unfassbar dankbar dafür.
So, das war jetzt meine letzte Fotoreportage von insgesamt Drei und damit auch das Ende meines unvergesslichen Auslandsjahres. Ich bin so unfassbar dankbar und stolz auf mich selber, dass ich diese Entscheidung und Erfahrung gemacht habe, auf die grosse Reise zu gehen. Es gibt keinen einzigen Moment wo ich sage, dass ich ihn ändern würde. All die neuen Freundschaften und Bekanntschaften werden für immer in meinem Herzen sein und jede Person die sich überlegt ein Auslandsjahr zu machen, egal wo, werde ich raten, tue es einfach, hab keine Angst, es wird sich lohnen. “Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum” und ja, das habe ich getan und werde es auch in Zukunft tun.