Costa Rica: Leben an der Karibikküste

Reportage von

Mein halbes Jahr in Costa Rica

Ich war 2020 im ersten Halbjahr in Costa Rica. Trotz Corona war es die schönste Zeit in meinem bisherigen Leben. 
Ich hatte das Glück bei einer Gastfamilie in Limón, Costa Rica zu wohnen. Limón liegt direkt am karibischen Meer in der gleichnamigen Provinz. Man muss zugeben, es ist ein relativ weiter Weg von der Hauptstadt San José nach Limón. Aber es lohnt sich sehr! 
(Das Foto zeigt Limón von oben)

 

Zugegeben, Limón ist nicht wirklich groß. Das meiste ist zu Fuß locker erreichbar, trotzdem ist es entspannter im Taxi oder Bus. Die roten Taxis sind vermutlich das am häufigsten benutzte Verkehrsmittel, es ist echt günstig (teilweise kosten Fahrten nur einen Euro) und für kürzere Strecken gut geeignet. Das Stadtzentrum ist voller Läden und voller Menschen und der Verkehr ist manchmal ein bisschen chaotisch. In meiner Zeit dort habe ich aber den ganzen Trubel lieben gelernt. Das Meer ist, wenn man im Zentrum unterwegs ist, nicht weit entfernt und immer wieder ein erfrischender Ausblick!

(das Foto ist aus dem "centro")

Limón besitzt mehrere Strände, wobei die meisten einen "Lieblingsstrand" haben, den sie den anderen vorziehen. Vor Limón und gut sichtbar von der Stadt aus liegt die Isla Uvita, eine Insel voller Palmen. Dort fahren manchmal Surfer hin oder Naturschützer, die die dort beheimateten Tiere schützen (zum Besten Schildkröten, die ihre Eier dort ablegen). Ich selbst bin da mal mit einer Gruppe hingefahren, um Müll zu sammeln und Schildkrötennester zu suchen.

(Das Foto ist auf der Insel entstanden)

Die Insel vom Zentrum aus

C.a eine Stunde von Limón weiter südlich liegt Puerto Viejo. Das Dorf ist ein beliebtes Touristenziel, sowohl bei Ausländer*innen, als auch bei den Costa Ricaner*innen. Es ist ein Surferparadies und hat einen super relaxtes Ambiente mit süßen kleinen Läden, netten Restaurants und immer viel Reggaemusik. Es ist einfach super schön dort und einmal da, möchte man nie mehr weg von der Sonne und den Stränden.

Wandbild an einem Supermarkt in Puerto Viejo

Es wird im Internet oft behauptet, Limón sei super gefährlich. Das stimmt aber gar nicht so. Wie in jedem Ort in Costa Rica, gibt es auch in Limón Viertel, die man lieber vermeiden sollte, vor allem alleine. Aber ich habe mich dort niemals unsicher gefühlt. Solange man sich an das hält, was die Gastfamilie einem zum Thema Sicherheit sagt, ist man nicht wirklich mehr gefährdet als in Deutschland und kann sich auch alleine frei bewegen. 

Typisch karibisch haben wir in meiner Gastfamilie sehr viel Reggae gehört. Ich habe durch meine Zeit dort sehr viel von der Costa-ricanischen Kultur gelernt, aber vor allem von der in Limón, da diese sich ein wenig vom Rest Costa Ricas unterscheidet. Die Geschichte Limóns ist geprägt durch jamaikanische Einwanderer und anderen Arbeitern, die damals eine Eisenbahnlinie gebaut haben. Das macht die Kultur dort so einzigartig!

Das Essen in der karibischen Regionen ist geprägt durch Kochbananen (plátanos). Dort gibt es unzählige Bananenplantagen und wer einmal in Costa Rica war weiß wie vielseitig man Plátanos zubereiten kann. Zusätzlich zu den Plátanos besteht fast jedes Gericht aus Reis und Bohnen. Das klingt vielleicht erstmal nicht so aufregend, aber ich hab es in meiner Zeit dort echt lieben gelernt!

(Auf dem Bild sind es allerdings "normale" gekochte grüne Bananen)

Allerdings war ich nicht nur in Limón. Ich hab zum Beispiel in La Fortuna mit Blick auf den Arenal eine wunderschöne Reittour gemacht und im Nationalpark viele Tiere gesehen.

Der Vulkan  Arenal, einer von zwei Vulkanen, die ich gesehen habe und der aktivste Costa Ricas!

Ich war mit Freunden an der Pazifikküste in Manuel Antonio und habe wunderschöne Strände gesehen 

Wir sind im tiefsten Dickicht einem Fluss gefolgt, um einen Wasserfall zu finden und dort runterzuspringen:)

Mein letzter großer Trip war mit Freunden nach Monteverde, wo wir den atemberaubenden Nationalpark besichtigt haben. 

Die berühmte rote Hängebrücke im Bosque Nuboso de Monteverde

Es war wirklich wie in einer anderen Welt...

Costa Rica hat echt eine atemberaubende Flora und Fauna, die sich nicht in ihrer ganzen Schönheit mit der Kamera einfangen lässt. Und auch die Menschen sind die fröhlichsten und freundlichsten denen ich je begegnet bin. Ich konnte längst nicht all die schönen Orte und Dinge zeigen, die ich gesehen und erlebt habe, aber ich hoffe ihr konntet einen guten Eindruck gewinnen. Ich bin sehr dankbar und privilegiert, dass ich sowas erleben durfte und würde diese Zeit gegen nichts in der Welt eintauschen. Ich werde das Land und die Leute immer in meinem Herzen tragen, besonders meine Gastfamilie und meine dortige Heimat Limón.

(das Bild ist im Veragua Rainforest entstanden)