Reisen für GLS´ler, die in Zhengzhou zur Schule gehen

Die GLS Teilnehmer im Schulprogramm in Zhengzhou werden in den Ferien gewiss einen Ausflug in die üppige subtropische Provinz Guangxi machen. Die Provinz ist für ihre umwerfend schöne Landschaft bekannt – es gibt unzählige, begrünte Kalksteinberge in ungewöhnlichen Formen sowie Flüsse, Seen, auf denen Canooing und „Bamboorafting“ zwei der angesagtesten Aktivitäten sind.

Die GLS Teilnehmer im China Austausch, die nach Zhengzhou gehen, werden in den Ferien gewiss einen Ausflug in die üppige subtropische Provinz Guangxi machen. Die Provinz ist für ihre umwerfend schöne Landschaft bekannt – es gibt  unzählige, begrünte Kalksteinberge in ungewöhnlichen Formen sowie Flüsse, Seen, auf denen Canooing und „Bamboorafting“ zwei der angesagtesten Aktivitäten sind.

 

Die Region ist ein beliebtes Urlaubsziel gleichermaßen für chinesische und ausländische Touristen. Ich bin bei GLS verantwortlich für das China Programm und zum „Testen“ für 3 Tage dortgewesen: ich habe mir Yangshuo und Umgebung angeschaut. Der nächstgelegene Flughafen ist in Guilin. Von Zhengzhou nach Guilin fliegt man 2 h (z.B. mit China Eastern Airlines für ca. 250 EUR hin und zurück.) Vom Guilin Liang Jiang International Airport holte mich das Hoteltaxi meiner Unterkunft  „Yangshuo Outside Inn“ ab. 

Das ist der Flughafen. Als ich ankam regnete es. Die Fahrt nach Yangshuo dauert zirka 70 Minuten. Plötzlich und unerwartet ragen rechts und links der Straße diese ulkigen Kalksteinhügel auf, die aussehen, als hätte sie meine 8-jährige Tochter gemalt. Mal ein einzelner Hügel, mal zwei, mal eine Gruppe hoher, mittlerer und niedriger Hügel direkt nebeneinander. Ich habe mir die ganze Zeit vorgestellt, dass man diese Hügel wie einen Straßenkegel hoch heben könnte und es nicht aufallen würde, wenn einer fehlte....

Das „Outside Inn“ liegt herrlich abgelegen, mitten in den Bergen, zirka 15 Autominuten vom Stadtzentrum von Yangshuo entfernt. Ich hatte dieses wunderbar traditionelle Zimmer allein für mich (da die chinesischen Ferien und damit die Hauptsaison gerade vorbei war) und habe Natur und Ruhe nach dem Trubel der 7 Millionen Metropole Zhengzhou sehr genossen. 

 

Die Moskitonetze im Zimmer waren ebenso wie die Klimaanlage eine wahre Wohltat. Leider haben die Mücken draußen quasi Schlange gestanden und auf mich gewartet...

 

 

Vom Hotel führte ein kleiner Pfad durch das Dorf zum Fluß Yulong. Auf dem Weg dorthin habe ich diese Frauen ihre Wäsche waschen sehen.  

 

Ein typisches Bauernhaus sieht hier so aus.

 

Die Leute beginnen ein Haus zu bauen, sobald sie genug Geld für die erste Etage haben. Dann ziehen sie ein und nutzen die Decke bzw. das Flachdach zum Trockenen von Reis. Sobald sie wieder etwas Geld gespart haben, wird die nächste Etage draufgesetzt.

 

 

Die Menschen sind sehr geschäftstüchtig - fast jedes Haus hatte sein eigenes kleines Business - meistens ein kleiner Spätkauf, der Getränke und ähnliches anbot, oder ein Fahrradverleih, eine Kung Fu Schule, ein Restaurant, ein Tourbüro, das begleitetetes Wandern oder Mountainbiken anbot, eine Wäscherei etc. Dieser laundry service sollte allerdings noch ein bißchen am Marketing feilen, oder nicht? (Es ist einheimische Regenjacke aus Reisstroh.)

Die meisten Menschen scheinen für westliche Augen in ärmlichen Verhältnissen zu leben. Wahr ist aber auch, dass die Einheimischen durch die Touristen ansehnliche Extraeinnahmen bekommen. Zudem benötigen sie in Bezug auf Kleidung, Heizung und Wohnungseinrichtung weniger, da es immer angemehm warm ist. In Bezug auf Lebensmittel/Landwirtschaft ist die Gegend paradiesisch - die Böden sind frucktbar, es regnet viel - überall wird Gemüse, Reis, Obst und Baumwolle angebaut und werden Fische in kleinen Teichen gezüchtet, oder Hühner gehalten. Sehr auffällig war, dass viele, insbesondere die alten Menschen, die auf den Feldern arbeiteten, extrem runde, gebeugte Rücken und definitv Haltungsschäden.

 

 

Yangzhou downtown ist tatsächlich extrem touristisch, was insbesondere bedeutet: aufdringliche Straßenhändler, viele westlich aussehende Ausländern und westlich orientierte Bars, Restaurants und Hotels. Sogar diesen „German Beer Garden“ habe ich gesehen.

Eine „erschlossene“ Gegend hat aber auch Vorteile - zum Beispiel die vielen echt tollen Aktivitäten, Masagen, Ausflüge, Kurse und Attraktionen. Ich habe aus dem Angebot meines Hotels einen Kochkurs, Bamboorafting und die Lightshow „Sanjie Liu“ gebucht und auch noch ein Fahrrad ausgeliehen mit dem ich mir unabhängig die Gegend anschauen konnte. Ballonfahrten oder Bungeejumping war mir dann doch nicht geheuer, weil China den Eindruck vermittelt, dass das Leben eines einzelnen Menschen nicht alluzviel zählt und man es mit Sicherheitsvorkehrungen nicht ganz so genau nimmt. So war jeder Taxifahrer mit dem ich in China gefahren bin komplett irritiert, wenn ich versuchte, mich im Auto anzuschnallen. Meistens waren die Gurte derartig verstaubt oder gar nicht mehr beweglich, dass ich selber darauf kam, was die Bemerkung des Fahrers in Mandarin wohl bedeutet hat....

 
 

Auf dem River Yulong schippern Einheimische die Touristen für zirka 200 RMB/Stunde den Flug hinunter. Dann werden die Flöße auf große Laster geladen und flußaufwärts zurück zum Start gefahren.

 

Mein Kochkurs in der Yangshuo Cooking School" von 10 - 13 Uhr begann mit dem gemeinsamen Einkaufen auf dem Markt. Außer mir waren 5 US Amerikaner dabei. Unsere "Köchin" eine junge Frau, die sich den englischen Name Lena gegeben hatte, sprach wirklich gut verständliches Englisch. Sie erzählte, dass sie die Sprache nur in Yangshuo in zirka einem Jahr gelernt hatte, und noch nie im Ausland gewesen sei. Wir waren beeindruckt. Sie fragte uns als erstes, ob wir auf dem Markt auch den Teil sehen wollten, der Frischfleisch bzw. lebende Tiere verkaufte. Wir wollten und wurden gewarnt, dass wir keinesfalls im Frischfleischbereich fotografieren sollten, weil die Verkäufer sich sehr aufregen würden und dass wir besser etwas parat halten sollten, um es vor unsere Nase zu halten. Insofern habe ich hier nur ein Foto von lebenden Kröten, die in einem Netz zu zehnt verkauft wurden und bis dahin in der Schüssel hüpften. Ja, im Fleischbereich habe ich halbe Hunde gesehen, die mit Kopf und Vorderkörper am Fleischerhaken hingen und ja, das Taschentuch vor der Nase wegen des Geruchs war eine ausgezeichnete Idee.

Ich war ganz froh, als wir dann in der Kochschule ankamen...

Wir haben jeder 5 verschiedene kleine Gerichte zubereitet, die alle gelungen sind. Auf dem Fotos brät gerade "Green vegetable with garlic". Ich wusste nicht, dass man diese Bambuskörbe im Wok auch stapeln udn trotzden noch erfolgreich dünsten kann. 

  

Am Ende haben wir alle 5 entspannt auf der schönen Terasse gesessen und (fast) alles aufgegessen.

 

Auf dem Foto seht ihr eine weitere Verwendungsmöglichkeit des Multitalents Bambus - neben Hut, Floss, Brettchen, Korb und Baugerüst kann er also auch zu einer sehr effektiven Spülbürste werden. Nun zurück zu den gewichtigeren Eindrücken: Diese überall beworbene Lightshow „Sanjie Liu“ ist echt "something". Ich finde sie spiegelt die Gigantonomie des Landes gut wider.

 

Die Show wird am Lijiang-Fluß also in realen Landschaftskulisse abends nach dem Dunkelwerden gezeigt und höchstprofessionell vermarktet und durchgeführt. Ungefähr 600 actors sind im Einsatz um 2000 (!) Zuschauer zu begeistern. Dazu sind zich Platzanweiser, Kassierer, Souvenirverkäufer und Aufräumer im Einsatz, die sich alle in hübscher Uniform um die Massen an Besuchern kümmern. Natürlich kann man die Show auch auf DVD kaufen oder die Musik der Show als CD - das nette Personal läuft mit Bauchläden durch die Reihen und fragt dich auch gerne 10 mal, ob du es kaufen möchtest. Allein dafür, um zu kapieren, dass in China diese Art von Großveranstaltungen die Regel ist und nicht die Ausnahme, hat sich die 25 EUR teure Karte gelohnt. Ich habe verstanden, dass in China überall enorm viele Menschen als Kunden und Konsumenten versorgt und bedient werden wollen und müssen. Dementsprechend groß sind Parkplätze, Toilettenanlagen, Restaurants, Wohnsiedlungen, etc. In der Hochsaison finden übrigens wegen der großen Nachfrage zwei Shows pro Abend statt. Einer der Choreographen hat auch bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking mitgewirkt. Der meiner Meinung nach coolste NUmmer in der Show war, dass die ungefährt 500 Schauspielern, die in einer Zickzacklinie auf Stegen über dem Fluss standen, ihre Leuchtkostüme zu wuchtiger Musik an- und ausgeschaltet haben, so dass es verwirrende Leuchtmuster und sinnestäuschende Formationen gab. Wow.

Apropos gute Ideen. Mein 4-jähriger hat mich in Berlin mit dieser Konstruktion abgeholt, da wegen des Halbmarathons das Auto nicht aus unserer Straße kam. Der würde es vermutlich weit bringen in China.....

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