Quanzhou, die Nr. 7 HS und eine coole Stadt

Reportage von

Ende Januar war ich für zehn Tage in Shanghai, Quanzhou und Hongkong unterwegs. Bei eisiger Kälte inklusive Schnee habe ich die GLS Partner-Schulen besucht.

Ich arbeite in der High School Abteilung von GLS und war Ende Januar für zehn Tage in China, in Shanghai und Quanzhou, wo GLS mit Schulen kooperiert, die Austauschschüler aufnehmen. Ich habe auch unsere gegenwärtigen Schüler an der Jiao Tong High School (einem Internat in Shanghai) und der Quanzhou Nr. 7 High School getroffen und war dort bei zwei Gastfamilien eingeladen.

Quanzhou ist eine quirlige 7 Millionen Metropole, die trotzdem wohltuend kleinstädtisch wirkt. Internationale Touristen haben Quanzhou noch nicht als Reiseziel entdeckt. Was für ein Glück! Hier sind die Erlebnisse noch nicht im „Lonely planet“ vorgegeben und man hat mit rein chinesischen Straßenschildern das Gefühl, ein Abenteurer zu sein. Die Stadt ist als Teil der Seidenstraße (Seeroute) für die Liste der Weltkulturerbe-Stätten nominiert. Auf dieser sogenannten Tentativliste der UNESCO stehen 54 Stätten in China, die nach Ansicht der Regierung potentiell für die Auszeichnung als Welterbe geeignet sind. Dies sagt zwar nichts darüber aus, ob eine spätere Kandidatur auch tatsächlich erfolgreich ist, aber Quanzhous Altstadt ist wirklich wunderschön.

 

Die Häuser sind maximal viergeschossig. Sie sind oft mit roten Steinen gebaut oder verziert und haben überdachte Vorbauten, damit man im Regen möglichst trocken darunter laufen kann.

In fast jedem Haus sind Läden. Es gibt eine unglaubliche Vielfalt an Geschäften. Der Eindruck verstärkt sich auch deshalb, weil die meisten nur sehr klein sind und deswegen einfach mehr verschiedene Läden nebeneinander existieren, als man das aus Deutschland kennt.

Immer wieder öffnen sich vollkommen unerwartet Gassen oder Eingänge zu "local markets", die sich als riesig herausstellen:

Sogar in der Markthalle meinen manche, Scooter fahren zu müssen.

Es gibt unzählige Tempel, die das Stadtbild immer wieder in besonderer Form prägen.

Direkt neben der Schule  befindet sich der daoistische Tianhou Temple (unten).

Dessen Anlage erstreckt sich enorm weit nach hinten, was man am Eingang nicht vermutet.

Die Quanzhou High School No. 7 liegt zentral inmitten dieser belebten bunten Altstadt. Das hier ist der Schuleingang.

Auf dem Campus lernen zirka 1500 Schüler. Diese Trainingsanzüge sind die Schuluniform. Die Internationalen Schüler müssen sie nur montags zum Flagge hissen tragen und nicht täglich.

Von links nach rechts: Phillip Rosen (Partnerorganisation), Chris Wu (Leiter der internationalen Division in der Nr.7 HS), Candy (die extrem beliebte Ansprechpartnerin der GLS Teilnehmer) und Craig ein Englischlehrer an der Schule aus Kanada.

An dieser roten elektronischen Anzeige wurden zu Semesterende die besten Schüler und deren Ergebnisse veröffentlicht. Es ist eine große Ehre den eigenen Namen dort lesen zu können.

Das ist der Blick aus dem Lehrerzimmer im 6. Stock. Man sieht die bauliche Mischung Quanzhous aus alt und neu sehr gut.

Der Campus ist von einer Mangobaum-Allee durchzogen. Unvorstellbar, dass die reifen Früchte im August/September einfach abfallen, ohne dass sie verwertet werden! Die Schüler dürfen sie aber durchaus aufheben und essen. Nur macht das kaum jemand.

Dieser Campus ist überschaubar und hat ein fast familiäres Flair, da er anders als neugebaute Schulgelände schon eine gewisse Patina hat.

Das ist der zweite Eingang der Schule, den hauptsächlich die Schüler benutzen, die mit dem Scooter oder Rad zur Schule kommen, da es dort gleich eine große Garage dafür gibt.

Die Klassengrößen sind 50 + (!!!!!). Jedoch lernen die GLS-Schüler bis Mittags in einer eigenen kleinen Klasse Chinesisch.

Die beiden vorstehend gezeigten Fotos sind aus dem Sommer. Zu meiner Reisezeit Ende Januar war es bitterkalt und die Schüler saßen mit dicken Jacken, Schals, Handmuffs  etc. im Klassenraum, der sich lediglich mit der Air Conditioning heizen lässt. Das bringt allerdings nicht wirklich viel, was ich auch aus meiner Erfahrung im Hotel bestätigen kann. Heizungen gibt es in Südchina generell nicht, weil sie "eigentlich" auch nicht notwendig sind. Quanzhou hat sehr heiße Sommer, die bis Oktober dauern können und im Schnitt um die 35 Grad warm sind. Von März bis Mai regnet es dann recht viel bei zirka 15 Grad. Der Januar/Februar 2016 war außergewöhnlich kalt, angeblich der kälteste seit 35 Jahren.

Leider habe ich es nicht geschafft den Hafen der "Hafenstadt" Quanzhou zu besuchen. Nur zirka 60km entfernt sind auch einige Strände am Meer - allerdings haben mir die Schüler erzählt, dass  es nicht sehr verbreitet ist zum Strand zu fahren. Davon abgesehen, dass viele Chinesen nicht schwimmen können, bevorzugen sie dies, wenn sie es denn schon tun, in einem regulären öffentlichen Freibad oder einer Schwimmhalle, von der es mehrere gibt. Einige GLS Schüler waren mit den Gasteltern zwar schon mal am Strand, aber man verbringt dort - anders als in Europa - nicht ganze Tage sonnen- und wasserbadend, sondern läuft bekleidet ein wenig hin und her und kauft sich ein paar Snacks :-). Apropos:

Natürlich hat die Schule auch eine Cafeteria und einen eigenen kleinen Convenience-Store. Diese Konfuzius Statue steht vor dem Eingang der Schulcafeteria.

In der Schulcafeteria gibt es preiswertes Essen wie die Preistafel zeigt: Zirka 7 Yuan sind ein Euro.

In der langen Lunchpause kann man in 'zig Läden, Garküchen, Marktständen, Kiosken und Restaurants preiswert essen.

In dieser „local kitchen“, keine 5 Minuten vom Schuleingang entfernt, habe ich mit Blick auf den Tianhou Temple gegessen, weil dort auch viele Schüler saßen. Das Essen war total lecker.

Ich habe bei den aktuellen GLS Schülern der No. 7 HS in Tai Chi und in Kalligraphie hospitiert.

Die jetzige Gruppe ist sehr glücklich in Quanzhou. Sie haben viele chinesische Freunde oder soll man sagen Bewunderer? Besonders europäische Jungen werden regelrecht angehimmelt... Jedenfalls sind sie oft mit Mitschülern zum Essen verabredet oder gehen in die Mall. O-Ton "Was soll man auch sonst machen." :-) Die größte Mall in Quanzhou heißt Wanda und ist unglaublich riesig. Meiner Beobachtung nach ist der Aufenthalt in Malls in China eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen überhaupt. Aber ist das heutzutage nicht leider in vielen Ländern so? Zudem ist es bei extremen Wetter durchaus nachvollziehbar - da die Malls klimatierst sind, was auch "leicht warm" im Winter bedeutet.

Ganz in der Nähe dort ist ein beeindruckender KTV (Karaoke)-"Laden". Man kann das auch "K-Universum" nennen. Es ist ein gigantisch großes Labyrinth an KTV Räumlichkeiten für alle Gruppengrößen, ein protziges Foyer, endlos lange marmorgeflieste Gänge, edle Waschräume, ein Geschäft, worin man unter anderem Snacks und Wein kaufen kann etc. Alles erstreckt sich unterirdisch, so dass kein Tageslicht diese Welt stören kann. Karaoke ist definitiv DIE Gruppenaktion der Chinesen und eine Goldader für die Betreiber - selbst zu Familienfeiern mietet man sich dort ein.

Die gegenwärtigen GLS Teilnehmer sehen sich selber als "super integriert". Sie meinten, dass Vorurteil, Chinesen seien zurückhaltend oder scheu, stimme kein bisschen. Im Gegenteil gäbe es manchmal zu wenig Abstand und zu viel Tuchfühlung. Dazu kommt, dass sie als Europäer einfach überall auffallen und von ganz vielen örtlichen Geschäftsleuten Rabatte und Vergünstigungen kriegen, nur damit sie öfter dorthin kommen... Das wäre in Shanghai oder Peking definitiv nicht der Fall. In diesen internationalen Metropolen gehören Ausländer zum normalen Straßenbild und fallen kaum noch auf, geschweige denn, dass sie hofiert würden. Definitiv ist das ein großer Vorteil in Quanzhou: Das Interesse der Einheimischen an den Deutschen und Ausländern im Allgemeinen. Es birgt allerdings auch die Gefahr, arrogantes Verhalten zu entwickeln und im Umgang mit Konsum bzw. der Freiheit, sich nahezu alles leisten zu können, etwas zu übertreiben.

 

Hier noch zwei Fotos aus dem Sommer, die nichts mit dem Vorhergesagten zu tun haben:

Sehr witzig fand ich, dass sogar den deutschen Jugendlichen negativ auffiel (oh Wunder), dass die meisten Chinesen ununterbrochen mit ihrem Handy beschäftigt sind. Das kann ich nur bestätigen. Ich habe sogar diese Friseurin gesehen, die telefonierte, während sie Kundschaft bediente (!).

Ich habe in Quanzhou zwei der Gastfamilien besucht, die je einen GLS Teilnehmer beherbergen. Der Gastvater der einen Familie ist Inhaber einer Firma für hochpreisige Innenausstattung. Die Familie lebt im imposanten Puxi Wanda Gongguan - Gebäudekomplex, zu dem mehrere hypermodene 47-Geschosser gehören. Hier habe ich eine Story erlebt, die mir einerseits imponiert und mich andererseits erschrocken hat:

Wir fuhren mit dem Auto in das Tiefgeragensystem ohne dem Wachmann genau sagen zu müssen, welche Mieter wir besuchen wollen. Nachdem wir geschätzt 45 Minuten mit unseren Gastgebern zusammensaßen, klingelte das Telefon dort. Ein Security Mitarbeiter informierte die Familie, dass wir leider auf dem Parkplatz eines anderen Mieters parken der dringend darum bittet, das Auto wegzufahren. Nun die Frage, woher wusste die Security in welcher der geschätzt 752 Wohnungen (vier Wohnungen pro 47 Etagen mal vier Gebäude) wir uns aufhielten? Da wir den Namen nirgends angegeben haben, kann es nur sein, dass via Videokamera unser Weg vom Parkplatz über Fahrstuhl bis zur Wohnungstür genau verfolgt wurde! Spooky, oder nicht?

Die Wohnung war sehr reich dekoriert. Das Tapetenmuster (gold) passte zum riesigen Sofa (gold). Der Fußboden war mit Marmor gefliest und der Blick vom Balkon des 'zigsten Stockwerk über einen der hell erleuchteten modernen Stadtteile Quanzhou war atemberaubend. Unser GLS Schüler hatte sein eigenes Zimmer mit einer großen Fensterfront und sein eigenes Bad. Herr Liao, der Gastvater bereitete während des Besuchs auf dem Couchtisch auf aufwändig chinesische Art (Teezeremonie) mit den typischen Gerätschaften einen großartigen Tee.

Auch bei der zweiten Gastfamilie wurde traditionell Tee für uns zubereitet. Die Familie Huang lebte in einem sehr netten, aber weit weniger exklusiven Appartement als die Familie Liao. Der Gastvater ist Verwaltungsbeamter, die Gastmutter middle school Lehrerin, zudem lebte der Großvater mütterlicherseits mit in der Wohnung. Er schaute im selben Zimmer, in dem wir uns unterhielten, die ganze Zeit lautstark TV - das war anstrengend!

Die 16-jährige Gastschwester Zhuo´er (englischer Name = Lulu) hat mich echt beeindruckt. Sie sprach ein ausgezeichnetes Englisch und hat mir ausführlich von ihrem Arbeitspensum und Schulalltag erzählen können. Sie hat 58!!!! Mitschüler in ihrer Klasse und hat wochentags bis 21.30 Uhr Unterricht. Danach muss sie unvorstellbarerweise noch Hausaufgaben erledigen bis Mitternacht oder später und steht am nächsten Morgen 6.00 Uhr wieder auf. Nur weil unser Besuch just auf den letzten Schultag des Halbjahres fiel, war Lulu überhaupt schon zu Hause. Sie zeigte mir ihre Englischprüfungsklausur, die sie am Tag zuvor geschrieben hatte. Zwei Fakten haben mich quasi umgehauen. Das Eine war Lulus Handschrift - sie sah aus wie gedruckt.

Lulu erklärte, dass sie sich deshalb besonders große Mühe gibt, ein klares Schriftbild zu haben, damit die Lehrer ihre Arbeiten GERN lesen. Weil 59 Schüler in der Klasse sitzen, versucht Lulu sich durch Schönschrift und Leistung aus der Masse abzuheben.

Der zweite Fakt, den ich unglaublich finde, war, dass Lulus Englischklausur nur einen Tag danach bereits fertig korrigiert war! Die Lehrerin hat also ab 22 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen 59 Schülerklausuren nicht nur bewertet, sondern auch noch, wie Lulu erklärte, in das Computersystem der Schule eingegeben, in dem die Schüler und Eltern die Leistungen einsehen können!!!! Lulu erklärte, dass die Lehrer nicht nuir deshalb ein sehr hohes soziales Ansehen haben, sondern auch, weil alle Schüler und Eltern immer darauf bedacht sind, durch Geschenke oder gutes Verhalten ein bisschen mehr Aufmerksamkeit des Lehrers für das Kind zu erringen.

Übrigens sah Lulus Zeitplan vor, am nächsten Tag, dem ersten Ferientag um 8.00 Uhr doch wieder in der Schule zu sein, um sich auf einen überregionalen Wettbewerb vorzubereiten, an dem sie bald in Englisch teilnehmen wollte.....

Mit dem Leistungspensum der Chinesen verglichen, haben es die GLS Teilnehmer geradezu paradiesisch einfach, da sie die "evening hours" in der Schule nicht besuchen müssen und unter keinem Leistungsdruck stehen. Lediglich der HSK Test, der einmal pro Semester im Programmpreis inklusive ist, pfeffert das Leben ein wenig, da man sich dafür schon ordentlich vorbereiten muss. Ich bin beeindruckt mit welcher Geduld und Ergebenheit die chinesische Jugend diesen Schulwahnsinn aushält und sich ihm beugt. Das chinesische Abitur, Goakao, gilt als das härteste Abitur der Welt. Während der landesweiten Prüfungstage Anfang Juni sind sogar staatliche Bauarbeiten gesetzlich verboten, um die Schüler nicht durch Lärm zu stören. Zwar wird sich zeigen, ob der reine Vortragsstil in den Schulen, das Auswendiglernen des Stoffes, die riesigen Klassenstärken und die wenigen Möglichkeiten der Schüler sich im Unterricht einzubringen etc. auf lange Sicht sinnvoll und positiv für die chinesische Gesellschaft sind. Aber meiner zwölfjährigen Tochter Lena gegenüber, die ein bilinguales Berliner Gymnasiums besucht, habe ich nach meiner Rückkehr zum Trost schon öfter von chinesischen Schulen erzählt...

Ich habe Quanzhou durch lange Stadtspaziergänge erkundet. Ich bin an zwei Tagen gegen Mittag (nach dem größten Regen) zu Fuß vom Hotel gestartet und habe mich mit einem Stadtplan, der komplett in chinesisch war, durch die Stadt bewegt bzw. treiben lassen und bin viele Stunden später von dort (wo auch immer das war) mit einem Taxi zurückgefahren (extrem preiswert). Dabei habe ich zufälligste Ecken gesehen und Begegnungen erlebt.  Einmal habe ich eine wunderbare Stunde lang eine großartige Fußreflexzonenmassage in einem sonnenbeschienenen Laden gehabt. Mein Masseur war geschätzt höchstens 25 Jahre alt, sehr gutaussehend und wusste echt, was er tat. Nicht umgehen konnte er allerdings mit der Tatsache, dass ich ihm zusätzlich zu den 35 Yuan (rund 5 EUR) noch mal 50 Yuan Trinkgeld gab. Mir war ja klar, dass in China das Konzept Trinkgeld unbekannt ist, trotzdem konnte ich fünf Euro für 60 Minuten echt guter Arbeit nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Echt schwierig war es allerdings, ein Taxi dazu zu bringen anzuhalten. Einmal habe ich das fast 30 Minuten vergeblich versucht. Gefühlt 25 Autos sind an mir vorbei gefahren, obwohl sie leer waren und mich gesehen haben. Später erzählte mir Phillip, dass sie einfach Sorge hatten, sich mit der Ausländerin nicht verständigen zu können (berechtigt, aber ich hielt ja eine Visitenkarte meines Hotel in der Hand :-)), oder hatten grundsätzlich keine Lust auf komplizierte Fahrgäste.... Na ja, das muss man auch mal erlebt haben.

Hier sind meine Stadt-Touren im Plan eingezeichnet.

Unbedingt empfehlen möchte ich den Aufstieg auf diesen Berg am Stadtrand mit einem gigantischen Pferd-plus-Reiter-Denkmal. "The Statue of Zheng Cheng Gong". Das Monument ist 38 Meter hoch. Es führen zich schöne Wanderwege mit vielen Treppen, Felsvorsprüngen und Aussichtspunkten hinauf, da man quasi von jeder Bergseite aufsteigen kann. Alle Wege führen nach oben, so dass es egal ist, welchen der vielen Wege man wählt. Von oben gab es einen coolen Ausblick auf die Stadt und die sehr gebirgige, bewaldete Umgebung. Leider war just an diesem Tag mein Handyakku alle und ich habe Null Fotos davon. :-(

So habe ich auch keine Fotos von dem kuriostesten Freizeit-Angebot, das ich bisher gesehen habe: Im Eastlake Park konnte man für umgerechnet 1,20 EUR "was-auch-immer-für-Fische-das waren" mit einer Babyflasche am Stock füttern. Wer weiß, was genau diese braune, eklige Flüssigkeit in den Saugflaschen war. Die Fische haben sich wie irr darauf gestürzt und hingen mit dem Fischmaul komplett am Sauger.....

Innovativ ist die chinesische Gesellschaft sowieso. Nichts, wofür es keine Lösung oder Idee gibt. Ein Beispiel: Mein Ladekontakt im Handy war gelich im Flieger kaputt gegangen, es reagierte auf kein Kabel mehr. Hat schonmal jemand auf Reisen (oder sogar am 1. Tag) sein smartphone eingebüßt? Suboptimal. Erst recht, weil es auch bedeutet, keine Fotos machen zu können... Also war es ein kleines Wunder, als der Typ im Handyreparaturkiosk mir zum nächsten Tag ein externes Ladegerät für Handyakkus besorgen konnte. Dieses käme zwar, wie ich in Berlin rausfand, in Deutschland nie durch den TÜV, weil zu gefährlich, aber auf der Reise war es meine Rettung. (Übrigens nutze es auch jetzt, eine Woche nach Rückkehr, immer noch mit einem Adapter, weil ich mich noch nicht für ein neues Smartphone entscheiden konnte.)

Jedenfalls hätte ich dem Typen im Reparaturlädchen um den Hals fallen können. Zwar habe ich für zwei Akkus und das Lade-Dings 240 Yuan (35 EUR) bezahlt (bestimmt zu viel), aber ich hätte sogar das Doppelte ausgegeben... Nur eine Schwierigkeit hatte die praktische Handhabe: Im Hotelzimmer funktionieren die Steckdosen nur, wenn man im Zimmer ist und die Stromkarte drin steckt. So konnte ich also immer nur nachts laden. Ich hatte also richtig was von dieser fabelhaften Diskobeleuchtung, die so lange ununterbrochen blinkt, bis der Akku voll ist.

Es gibt tolle Parks in Quanzhou. Der Westlake ist schon ziemlich am Stadtrand und hat neben bezaubernden Pavillons und Brückenidyllen auch jede Menge Hochhauskulissen zu bieten. Hier sieht man, dass Quanzhou auch eine moderne Großstadt ist, in der mehrere Millionen Menschen leben.

Und hier noch einige Fotos aus dem Sommer, auf denen man die großartigen Berge, die Quanzhou umgeben im Hintergrund sehen kann.

Die Stadtpolitiker investieren auch ordentlich in die Straßenbeleuchtung. Nicht nur sehen die Laternen wunderschön aus (doldenartig) sondern zusätzlich sind die Hauptstraßen mit bunten Leuchtelementen geschmückt.

Mein Eindruck von Quanzhou war trotz Kälte und viel Regen wunderbar. Es ist eine Stadt, in der man sich sicher und gefahrlos bewegen kann, in der es extrem viel Kultur, Tradition, Moderne, Natur und versteckte Ecken zu entdecken gibt und man das Gefühl hat, noch im ursprünglichen traditionellen China zu sein.

So übersichtlich klein ist der lokale Flughafen, von dem die GLS Austauschschüler meist aus Hong Kong mit einem Inlandsflug ankommen.

Alle Informationen über das High School Programm in China findet ihr auf der GLS Website.