Mein Winter in Kanada, New Brunswick

Reportage von

Hey, ich bin Lara und ich wohne seit ca. 5 Monaten in Campbellton, einer relativ kleinen Stadt im Norden von New Brunswick aber man kann hier sehr viel machen. Gerade im Winter ist Campbellton für Austauschschüler sehr interessant da wir hier viel Schnee bekommen und es viele Winteraktivitäten gibt! Ich werde euch in dieser Reportage ein paar meiner Aktivitäten der letzten Wochen zeigen:)

Um Weihnachten herum werden die Häuser hier gerne mit sehr vielen Lichterketten und Figuren geschmückt. Es ist toll Abends durch die Stadt zu gehen und die ganzen Häuser anzusehen. Natürlich schmücken wir auch in Deutschland unsere Häuser aber hier sieht man einfach noch mehr dekorierte Gebäude und oft mit sehr viel Schmuck und gerne bunt.

Normalerweise finden im Winter auch immer sehr viele Hockey Spiele statt. Wir waren bei fast jedem Spiel bisher da es immer spannend ist und eine coole Aktivität mit Freunden. Durch Corona wurden in letzter Zeit leider auch einige Spiele abgesagt aber bald soll es wieder richtig losgehen. Campbellton hat sein eigenen Hockey Team, die Tigers. Normalerweise gibt es fast wöchentlich Spiele, teilweise sogar mehrere pro Woche und der Eintritt ist $10.

Die Sonnenuntergänge hier sind meistens sehr schön mit tollen Farben! Ich treffe mich gerne Nachmittags mit einer Freundin, wir holen uns einen Kaffe bei Tim Hortons und spazieren dann an der Waterfront entlang. Dort hat man immer einen tollen Blick aufs Wasser und kann den Sonnenuntergang hinter der Brücke beobachten. Mit dem vielen Schnee sieht es nochmal schöner aus!

Über Weihnachten war ich mit meinen Gasteltern in Moncton um ihre Familie besuchen. Es war schön Weihnachten in einer großen Runde zu verbringen und außerdem konnten wir dort Schlittschuhlaufen gehen auf einem zugefrorenem Beaver Pond. Das war wunderschön und hat echt Spaß gemacht! Das Wetter war auch perfekt dafür. Da es hier in New Brunswick im Winter sehr kalt werden kann (bis zu unter -30 grad) sind in der Regel die meisten Seen und selbst Flüsse zugefroren und man hat sehr viele Möglichkeiten zum Schlittschuhlaufen. Selbst an wärmeren Tagen (-10 grad) bleibt das Wasser locker noch gefroren. Im Süden von NB kann es zwar auch mal etwas wärmer werden aber immer noch kälter als die Temperaturen die ich aus Deutschland gewohnt bin!

In den letzten Wochen hatten wir leider Homeschooling durch Corona. Das funktioniert hier aber sehr gut, an meiner Schule über Microsoft Teams, und wir haben uns trotzdem viel mit Freunden am Nachmittag getroffen. In meiner Mittagspause war ich gerne kurz spazieren um etwas an die frische Luft zu kommen. Es ist zwar sehr kalt aber mit guter Musik in den Ohren hält es sich für einen kurzen Spaziergang aus. Da Campbellton eine kleine Stadt ist, ist man schnell von Natur umgeben, auf dem Bild war ich an meinem Lieblingsplatz hier. Ein kleiner Bach mit Bieberdamm und großen Steinen auf denen man im Sommer sitzen kann. Jetzt ist der Bach zugefroren und alles voller Schnee aber den tollen Blick auf den Sugarloaf (der Berg der zu sehen ist) kann man immer noch genießen.

Der Winter hier ist auch perfekt um Schneeschuhe auszuprobieren! Ich war mit einer Freundin unterwegs auf einem kleinen Pfad durch den Wald. Am Anfang braucht man ein paar Minuten um sich mit den Schneeschuhen wohl zu fühlen aber es macht viel Spaß und die Schneebedeckten Bäume sind wunderschön!

Winterwonderland beim Schneeschuhwandern….

Mein Gastvater zeigt mir gerne ein paar Orte in der Umgebung. Hier waren wir an einem kleinen, zugefrorenen Wasserfall. Wir konnten an einem Straßenrand parken und sind dann 10 Minuten einfach querfeldein gegangen. Es ist ziemlich versteckt und nicht sehr bekannt aber ziemlich beeindruckend mit all den riesigen Eiszapfen und der kleinen Höhle. Um dorthin zu kommen haben wir auch Schneeschuhe benutzt und im inneren des Eises konnte man sogar noch das Wasser hören.

Ein weiterer toller Ort hier in Campbellton ist der Sugarloaf. Ein großer Berg, quasi das Wahrzeichen der Stadt. Es gibt zwei Wanderwege die auf den Berg führen und man braucht ca. 1h Stunde für den Aufstieg. Es ist eigentlich für jeden machbar und der Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge ist es auf jeden Fall wert! Eine andere Austauschschülerin und ich sind zusammen hoch um den Blick auch mal mit Schnee zu sehen. Es war ziemlich kalt aber mit den richtigen Sachen geht es und oben haben wir ein kleines Mini-Picknick gemacht, mit heißem Tee, Schokolade und Keksen. Und Musik war auch die ganze Zeit dabei. Durch den vielen Schnee war der Aufstieg etwas anstrengend aber wir konnten oben den Sonnenuntergang genießen und der Weg runter hat umso mehr Spaß gemacht da wir größtenteils auf dem Schnee einfach runterrutschen konnten.

Was besonders cool ist hier in Campbellton, ist dass wir einen Skiberg direkt neben der Stadt haben. Ich brauche ungefähr 5 bis 10 Minuten mit dem Auto dorthin. Gerade bei Austauschschülern ist Ski und Snowboardfahren natürlich sehr beliebt. Die meisten von uns haben sich Ski oder ein Snowboard für die ganze Saison ausgeliehen ($240) und einen Saisonpass ($200) für den Skiberg gekauft. Viele haben auch einen Spind dort ($95 für die Saison, kann man sich aber zu zweit teilen) dadurch können wir unsere Sachen da lassen und wann immer wir wollen easy hinkommen. Es ist einfach mega mit Freunden an einem normalen Nachmittag Skifahren zu können und Abends sind die Pisten beleuchtet was umso schöner ist! Es gibt auch ein Restaurant direkt am Berg in dem man Pausen machen kann.

Eines der Dinge von denen ich am meisten gehört habe bevor ich nach Kanada gekommen bin ist Poutine und ich bin mir sicher dass es den meisten anderen Austauschschülern auch so geht. Poutine ist das kanadische Nationalgericht: Pommes mit Bratensoße und Käse. Und es schmeckt genau so gut wie es sich anhört! Gerade nach kalten Winteraktivitäten ist es schön sich in ein Diner zu setzten und eine Poutine zu genießen. Für mich ist das einfach das Auslandsjahr-Feeling schlecht hin. Also definitiv ein Must Try für jeden der nach Kanada kommt! Genau so gut sind Nanaimo-Bars falls ihr die mal finden solltet (eine Art Kuchen-Stück aus drei Schichten, in verschiedensten Sorten).

 

Ich hoffe ich konnte euch einen guten Einblick in meinen kanadischen Winter geben und hab euch etwas neugierig gemacht! Wenn ihr irgendwelche Fragen zu einem Auslandsjahr in Kanada oder einem Auslandsjahr allgemein habt schreibt mich gerne an, ich helfe sehr gerne weiter! Ich weiß wie man sich am Anfang fühlt und wie viele Fragen man hat! Natürlich läuft auch nicht immer alles so perfekt wie es vielleicht in den Reportagen rüber kommt. Es gibt immer mal schwierigere Momente und Herausforderungen aber alles in allem kann ich einen Auslandsaufenthalt nur empfehlen und selbst schwierige Momente helfen einem über sich hinauszuwachsen und man lernt sehr viel über sich selbst! 

 

Good bye, Lara:)