
Der Flug nach Zhengzhou
Unsere Flugroute hinzu ging von Berlin, nach Frankfurt am Main und von Frankfurt am Main, bis nach Beijing. Erstes Mal chinesischen Boden unter den Füßen zu spüren, war ein unvergessliches Gefühl.
Mit einer Mischung aus totaler Erschöpfung (vom ca. 11h nach Beijing) und Nervosität, stiegen wir dann in unseren letzten Flug, der uns zum Ziel brachte: Zhengzhou, Henan Provinz, China.
Zhengzhou bei Nacht und Karaoke
Gleich am 2. Tag sind wir mit unseren Austauschschwestern auf einen Nachtmarkt gegangen. Ich brauchte noch ein weiteres Paar Schuhe. Es gab so viel Auswahl! Nachdem wir uns von den Schnäppchen wegreißen konnten, ging es weiter. Bis ich nicht den Raum betrat, wusste ich nicht wohin S. und ich hin mitkommen sollten.
Natürlich zum „KTV“ (Karaoke), das hier in China unglaublich beliebt ist. Es gibt es an jeder Ecke und in jeder Preislage. Man bekommt immer einen eigenen Raum und nach Bedarf auch Essen und Trinken.
Das war auch der erste Abend an dem wir unterwegs waren. Die Lichterverziehrungen, gehören zu den schönsten Sachen für mich hier in China.
Von A nach B & 人民公园 (People’s Park)
Wie kommt man am Besten von A nach B?
In Zhengzhou ist die mit Abstand bequemste Art sich fortzubewegen, ein Taxi zu rufen. Es ist unkompliziert und günstig. Man winkt die freien Taxis (mit roten Leuchten gekennzeichnet) einfach an.
Wenn man dann doch mal zu viel von dem ständigen Straßenverkehr, den Menschentrauben, lauter Musik und einigen überaufmerksamen Verkäufern hat, kann man eine Pause im Park gönnen.
Die Stadt ist zwar grüner als gedacht, aber es gibt trotzdem keine großen, weiten Grünflächen… außer in den Parks. Diese werden dann auch sehr geschätzt und gepflegt.
An dem Tag waren wir im allerersten Park Zhengzhous: der 人民公园 Rénmín Gōngyuán (People’s Park). Dort gab es alles Mögliche… von idyllischen kleinen Seen, bis zu einem großen Freizeitpark, mit einem Riesenrad von dem man einen großartigen Ausblick auf die Stadt hatte.
黄河 (Huáng Hé) – Yellow River
Wieder eine sehr überraschend angenehme Überraschung. Meine Gastfamilie hatte mich an diesem Tag lediglich gefragt, ob ich irgendwo mit hinfahren möchte (jedenfalls hatte ich nicht mehr als das verstanden). Ich stimmte natürlich zu. Wohin es ging wusste ich mal wieder nicht. Wir besuchten den Bruder meiner Gastmutter.
„Willst du zum Huáng Hé mitkommen?“, hieß es dann auf einmal.
„Klar! Wieso nicht?!“, freute ich mich.
Wir waren dann am Ufer reiten, sind mit einem Motorboot gefahren und waren zum krönenden Abschluss noch auf einem der Boote essen. Als es bereits dunkel geworden war, die Fischer ihren Fang nach Hause brachten und das gelb des Flusses zu Nachtblau wurde, fuhren wir schließlich auch nach Hause.
FANTAWILD
Fantawild (Freizeitpark/Lunapark)
Das sollte ein schöner Tag in einem unglaublich coolen Freizeitpark werden, leider ist nicht alles gelaufen wie wir wollten. Wir alle sind mit unseren Austauschschwestern/brüdern hingefahren und haben uns dann vor Ort getroffen.
Normalerweise regnet es in unserer Region kaum…
Wie es so schön kommen musste hatte wir besonders Glück an diesem Tag. Die meisten Attraktionen wurden geschlossen, bevor wir sie ausprobieren konnten. Was übrig blieb war ein Indoor-Spiel für 7-jährige (es hat mehr Spaß gemacht, als man denkt).
Das wird aber auf jeden Fall im Sommer nachgeholt.
BBQ
Da sind wir mit ein paar von unseren Freunden, meiner Gastfamilie, ihren Freunden und deren Kinder hingefahren.
Es war ein langer Weg bergauf. Überall wurden Hängematten angebracht. Nachdem dies geschafft war, kamen um die 1000 Spieße auf den Grill… sowie Kartoffeln, Äpfel, Brote, Paprikas… also alles was so auf den Grill kann.
Der Ausblick von unserem Platz war beeindruckend.
开封市 Kāifēng
Einer der Ausflüge ging nach Kāifēng, eine der alten Hauptstädte in der Geschichte Chinas. Die Stadt liegt, etwa 70 Kilometer entfernt von Zhengzhou, am Huáng Hé.
Wir haben da "antike" Gewänder anprobiert, einem der letzten traditionellen Glasbläser bei der Arbeit zugesehen und unsere Tierkreiszeichen (chinesisches Horoskop) bewundert.
蟒河 Mǎng Hé
Okay, das Beste zum Schluss.
Für mich ist mit dem Besuch dieses Ortes, ein Traum wahr geworden. Ich war an einigen Stellen einfach sprachlos, weil es so unecht-schön aussah. Hohe Berge, Wasserfälle, kleine Grotten/Höhlen und ein paar Affen gab es sogar!
Die Busfahrt dauerte 6h hin und zurück, in einem Bus voller gutgelaunter, lauter Chinesen (die sich auch noch kannten). Sie fingen sogar an zu singen, am Mikro. Keiner blieb verschont, auch die 3 Ausländer (einschließlich mir selbst) nicht.
Trotz dieser kleinen Strapazen, hat es sich so was von gelohnt da hin zu fahren. Ich werde meiner Gastfamilie immer dankbar dafür sein, mich mitgenommen zu haben.
Mit dem passieren der Sperre zur Sicherheitskontrolle und dem verlassen meiner Familie, Freunde und Heimat, merkte ich sofort etwas. Ich war in diesem Moment so sehr gealtert.
Auf einer Seite vermisse ich alles was nicht hier, sondern zu Hause ist, schrecklich doll, doch auf der anderen… wäre ich nicht hier könnte ich nicht diese ganze unglaublichen Dinge erleben.
Deutschland ich freu mich seit dem 1. Tag hier auf meine Rückkehr, aber ich will nicht einen einzigen Tag früher weggehen müssen! Ich möchte neben den tausend Souvenirs, genauso viele Geschichten mit nach Hause nehmen können.
China ist ein Land in dem man gelebt haben, aufgenommen geworden werden, rumgeführt und frei gelassen werden muss. Nur dann denke ich mal, kann man wirklich etwas von hier mitnehmen.
Auf Wiederhören! 再见! (Zàijiàn!)