High School Australien: The aussie way of school

Reportage von
Gast

Mein Name ist Sabrina. Ich habe im Jahr 2008 sechs Monate in Australien verbracht. Dort habe ich auf der Kedron State High School in Brisbane die 11. Klasse besucht.

Mein Name ist Sabrina. Ich habe sechs Monate Schüleraustausch  in Australien verbracht. Dort habe ich auf der Kedron State High School in Brisbane die 11. Klasse besucht. 

  

 
 
 

 
 
In den ersten Wochen, die ich an meiner neuen Schule in Australien verbracht habe, kamen viele neue Erfahrungen und Eindrücke auf mich zu.
 
Einen Tag vor Schulbeginn ging es zu ersten Mal mit meiner Gastfamilie in die Schule um zu „shoppen“. Das war die erste Besonderheit der neuen Schule: jeder Schüler trägt eine Schuluniform. An der Kedron State High wird ein graues Kleid mit weißem Kragen getragen und jeden Mittwoch, am so genannten „sport day“, wurde die Sportuniform getragen, die sich aus einem gelben T-Shirt und einer kurzen schwarzen Hose zusammensetzt.
 
Am Anfang war es schon ein anderes Gefühl diese Schuluniform zu tragen, aber nach einiger Zeit wurde es total normal. Letztendlich empfand ich die Erfahrung als positiv, da die Schuluniform die Gemeinschaft stärkt und Schüler sich nicht aufgrund ihres Outfits ausgegrenzt fühlen können. Auch wenn die Uniform nicht die hübscheste ist, habe ich mit dennoch daran gewöhnt

 
 
 
 

 
 
Ausgestattet mit dem neuen Outfit machte ich mich dann am nächsten Tag zum ersten offiziellen Schultag auf den Weg zur Kedron High. Die erste Woche an meiner neuen Schule hat sich schließlich als sehr stressig herausgestellt. Jede Pause mussten die Austauschschüler zu einem anderen Büro um alle Organisationstechnischen Dinge wie ID card, Stundenpläne und weitere Formulare zu regeln.
 
 
Die Schule empfand ich anfangs noch als sehr unübersichtlich, da es sich nicht um einen einzigen großen Komplex handelte sondern um viele einzelne Gebäude. In den ersten Wochen war es schwer seinen Weg durch das Schüler- und Gebäudegewirr zu finden, doch nach kurzer Zeit stellte es kein Problem mehr dar einen bestimmten Unterrichtsraum auf dem Schulgelände zu finden. Hier schon stellte sich die Freundlichkeit und Offenheit der Australier heraus. Wenn ich einmal nicht genau wusste, wo sich der nächste Unterrichtsraum befindet, wurde mir Hilfe von den Schülern angeboten. Auch nach einem Unterrichtsfach wurde ich oft begleitet zu dem nächsten Raum von meinen neuen Bekannten.
 
 

 
 
Jeden Morgen vor dem regulären Unterricht findet die so genannte „form class“ statt. In diesen 10 Minuten werden den 20 Schülern in dieser Gruppe Mitteilungen vorgelesen, anstehende Events oder Ausflüge angekündigt und die Anwesenheit überprüft. Zudem wurde überprüft ob jeder Schüler den zu der Schuluniform gehörenden Hut auch dabei hat, denn an der Kedron State High ist während der Pause Hutpflicht! Dies hängt mit der starken Sonnenbestrahlung in Australien zusammen und aus reiner Vorsichtsmaßnahme wird den Schülern geboten ihren Hut zu tragen.
 
Am Mittwochmorgen findet anstatt der „form class“ eine „Assembly“ statt. Bei dieser Veranstaltung treffen sich alle Schüler auf dem Schulhof und es werden über Lautsprecher, wie bei der „form class“, die Neuigkeiten verkündigt.
 
 

 
 
Der Unterricht beginnt für alle Schüler am Morgen zur gleichen Zeit und endet für alle Schüler zur gleichen Zeit. Es sollte während der Schulzeit nicht der Schulhof verlassen werden und auch in Freistunden sollten die Schüler in der Schule bleiben.
 
Nach der „form class“ beginnt dann der reguläre Unterricht. Jeder Schüler hat seinen individuellen Stundenplan, den man aus 6 Fächern wählen kann. Mathe und Englisch sind Pflichtfächer und die restlichen 4 Fächer können aus Musik, Biologie, Hospitality, Legal studies und vielem mehr gewählt werden.
 
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit am Mittwochnachmittag sich sportlich zu betätigen bei zahlreichen „afternoon activities“. Es werden unter anderem Sportarten wie Basketball, Touch/Schwimmen und Handball angeboten. Auch gibt es verschiedene Orchester und Musikgruppen, wo die Schüler musikalisch tätig sein können. Der Unterricht dauert je nach Tageszeit 45 oder 60 Minuten. Die erste Pause ist 45 Minuten lang und die zweite Pause beträgt 30 Minuten.
 
 

 
 
 
In den Pausen traf man sich immer mit seinen Freuden. Das Kennenlernen mit den Australiern fiel mir nicht schwer. Alle sind sehr offen und hilfsbereit und sprechen einen sogar schon während der Unterrichtsstunde an. Die meisten Schüler und Schülerinnen nehmen sich von zuhause etwas zu essen mit, es gab aber auch die Möglichkeit sich an dem Schulkiosk sich eine Kleinigkeit zu kaufen.
 
Während der Pause habe ich mich viel mit meinen Freunden unterhalten und Pläne für das kommende Wochenende geschmiedet. Was mir als Besonderheit aufgefallen ist: Überall auf dem Schulgelände verteilt befinden sich Wasserspender. Fast niemand der Schüler nimmt sich eine Wasserflasche von zuhause mit sondern einfach eine Plastikflasche und füllt sie sich in der Schule auf oder trinkt gleich aus dem Spender.
 
 

Nachdem die Klingel das Ende der Pause angekündigte machten wir uns immer auf in den jeweiligen Klassenraum. Meistens bin ich direkt mit einigen von meinen Freunden zu meinem Raum gegangen, aber auch manchmal alleine, wenn kein anderer mit mir diesen Kurs belegt hat. In den Klassenräumen fielen mir dann gleich weitere Unterschiede zu Deutschland auf. Es gibt generell nur Einzeltische und in den Räumen wo Naturwissenschaften unterrichtet werden gibt es sogar Stühle mit integrierten Tischen.

 
Vor jedem Unterrichtsraum befindet sich eine Ablagefläche für Taschen, denn während des Unterrichts dürfen die Schüler ihre Taschen nicht mit in den Unterrichtsraum mitnehmen. Anstatt dessen werden vor der Unterrichtstunde das Heft, das Buch und der Stift aus dem Rucksack herausgenommen und mit in die Klasse genommen. Des Weiteren gibt es in Australien im Gegensatz zu Deutschland nicht mehr viele „black boards“ sondern es gibt „white boards“ auf denen mit einem Marker geschrieben wird anstatt Kreide. Oft war die Tinte der Marker leer und die Lehrer haben sich in regelmäßigen Abständen darüber ausgelassen zur Belustigung der Schüler.
 

 
An meiner australischen Schule fanden zu bestimmten Zeiten im Jahr besondere Ereignisse statt. So fand am Anfang des Schuljahres die so genannte „Kedron week“ statt. In dieser Woche wurde das gefeiert, wofür die Kedron High steht: Offenheit, Gastfreundlichkeit und Gemeinschaft. An jedem Morgen wurde von einer anderen Nationalität eine kleine Ansprache in der jeweiligen Landessprache gehalten. Es standen in dieser Woche noch viele weitere Aktivitäten an, unter anderem der „International food day“ und der „athletics carneval“. Bei dem „International food day“ wurde jede Nationalität die auf der Schule vertreten war gebeten ein nationales Gericht, egal ob Gebäck oder warmes Essen, zu kochen. Die fertigen Speisen wurden dann auf de Schulhof verkauft für einen guten Zweck. Ich habe zusammen mit einer anderen Deutschen Lebkuchen für diesen Tag gebacken.
 

 
Bei dem „athletics carneval“ handelt es sich um eine Sportveranstaltung. Dieser Tag war der einzige Tag wo wir Schüler nicht in unserer Schuluniform zur Schule kommen mussten, sondern und nach unseren Hausfarben kleiden
konnten.
 

 
Wie bei Harry Potter gibt es an der Kedron High auch 4 Häuser: „Bowen, Lutwyche, Griffith und Wickham“. Jedes Team hat seine Mannschaftsfarben, wonach sich jeder Schüler ein möglichst verrücktes Outfit zusammenstellen konnte. Ich war im Team „Bowen“ und meine Farben waren schwarz und weiß. Diese Veranstaltung war zu vergleichen mit den deutschen Bundesjugendspielen, denn es wurden verschiedene Laufdisziplinen angeboten und jeder Schüler konnte für sein Team Punkte sammeln, indem er rannte.
 

 
 
Zweimal pro Halbjahr findet ein von den Schülern organisierter Schultanz statt. Dabei handelt es sich nicht um den Abschlussball, sondern einfach um einen Tanz. Die Schüler wählen für diesen Abend ein Motto und am Freitagabend treffen sich dann die Schüler in der zur Disko umfunktionierten Sporthalle und tanzen den ganzen Abend. Am Ende des Jahres stand der „semi formal“ an. Dies ist eine Art Abschlussball nur in der 11. Klasse. Dieser Abend wurde auch von Schülern organisiert und fand in einer Hotel Suite statt. An diesem Abend gab es einen „dress code“, also wurde sich fein angezogen.
 

Diese Abend waren besonders gut um sich mit seinen Freunden auszutauschen und in einer netten Atmosphäre einige Stunden mit netten Menschen zu verbringen.

 

In dem halben Jahr Schüleraustausch in Australien habe ich viele Eindrücke gewinnen können und habe viele verschiedene Erfahrungen gesammelt. Ich habe es sehr genossen in Australien Fuß zu fassen und viele Freunde kennenzulernen.

Nach meinem Schulaufenthalt hatte ich noch das große Glück in Australien umherreisen zu können und habe noch viele Orte sehen können.

Hier findet ihr Informationen zum GLS High School Programm in Australien. Und hier ein Profil meiner High School in Brisbane.

Gast

Das klingt so toll :) Und schöne Bilder! Ich hoffe meine 3 Monate in Australien werden auch so schön! =)